Anfang Oktober 2024 wurde Bosnien-Herzegowina von einem gewaltigen Unwetter heimgesucht, das verheerende Auswirkungen hatte. Heftige Regenfälle führten zu Überschwemmungen und Erdrutschen, bei denen Berichten zufolge rund 20 Menschen ihr Leben verloren. Viele Dörfer waren tagelang von der Außenwelt abgeschnitten und kämpfen nun um den Wiederaufbau der Verwüstungen.
Besonders betroffen ist die Region um den Fluss Neretva, die nach dem Unwetter stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Der Fluss, der als einer der schönsten der Welt gilt und mit dem Golden Beach Award 2024 ausgezeichnet wurde, präsentiert sich nahe Jablanica als chaotische Müllhalde. Freizeitaktivitäten wie Schwimmen, Angeln und Kajakfahren sind durch die Verschmutzung unmöglich geworden. Bauschutt, Haushaltsgeräte und verschiedenster Müll haben sich insbesondere am Staudamm bei Grabovica, etwa zehn Kilometer südlich von Jablanica, angesammelt.
Bereits im April schlugen die Umweltschutzorganisation „Zeleni Neretva Konjic“ und ihr Vertreter Amir Variacic Alarm. Eine Algenblüte hatte das Wasser in eine bräunliche Brühe verwandelt, verursacht durch übermäßige Phosphate und Nitrate sowie erhöhte Wassertemperaturen. Hauptsächlich Abfälle aus der Metallindustrie und der Landwirtschaft, insbesondere durch den Einsatz von Kunstdünger, sowie Haushaltsabwässer seien für diese Entwicklung verantwortlich.
Parallelen zum Fluss Drina
Der Fluss Neretva droht ein ähnlich trauriges Schicksal wie der Fluss Drina zu erleiden. Anfang 2023 sorgten Bilder von der Verschmutzung der Drina im Osten Bosniens für internationales Aufsehen. Müll aus mehreren Ländern sammelte sich dort, besonders in der Region Visegrad. Umweltschützer zeigen sich besorgt, dass auch hier keine schnelle Verbesserung abzusehen ist.
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