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Ausgaben

Klimaschutzministerium: 355.248 Euro für ein halbes Jahr Social Media-Arbeit

FOTO: BKA/Regina Aigner
FOTO: BKA/Regina Aigner

Das österreichische Klimaschutzministerium unter der Leitung von Leonore Gewessler setzt zunehmend auf die Präsenz in sozialen Medien. Es investiert dafür erhebliche Geldsummen. Diese Entscheidung führte jüngst zu einer Anfrage von SPÖ-Klubchef Philip Kucher. Dieser verlangte genaue Zahlen zu den Ausgaben des Ministeriums auf Social-Media-Plattformen.

Im ersten Halbjahr 2023 flossen 355.248,45 Euro aus dem Budget des Klimaschutzministeriums an digitale Giganten wie Facebook, Instagram, TikTok und YouTube, berichtet oe24. Diese Summe unterstreicht die umfangreiche Online-Aktivität der Grünen-Politikerin und ihres Teams. Besonders hervorzuheben sind die 44 Social Media-Kanäle, die das Ministerium betreibt. Von der offiziellen Facebook-Seite des Ministeriums über Instagram-Accounts zum Klimaticket bis hin zu mehreren YouTube-Kanälen deckt die Online-Präsenz ein breites Themenspektrum ab – einschließlich Klimaschutz und Patentamt.

Verteilung der Ausgaben

Ein genauer Blick auf die Verteilung der Ausgaben zeigt, dass der größte finanzielle Anteil an Meta (dem Konzern hinter Facebook und Instagram) ging – insgesamt 174.828,49 Euro. Danach folgen YouTube mit 108.181,86 Euro und TikTok mit 34.778,73 Euro. Zusätzlich wurden auch Gelder für Werbung des Patentamtes in sozialen Netzwerken und anderen Online-Medien verwendet.

Hauptprojekte und größte Ausgaben

Die größte Einzelinvestition des Ministeriums betraf eine Kampagne für den Austausch von Öl-Heizkesseln, die mit 30.750,02 Euro und einer Ergänzung von 20.999,75 Euro zu Buche schlug. Auch das Klimaticket wurde intensiv beworben, wofür 25.997,47 Euro aufgewendet wurden.

SPÖ-Klubchef Philip Kucher kritisierte scharf, dass das Ministerium in nur einem Quartal über 300.000 Euro für Eigenwerbung in sozialen Netzwerken ausgibt, während der heimische Journalismus und die Medienlandschaft in Österreich zunehmend unter Druck geraten. Kucher betonte, dass dieses Geld an internationale Online-Konzerne fließt, die hierzulande weder nennenswerte Steuern zahlen noch Jobs im Journalismus schaffen.