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Vermittlung

Kocher fordert radikale Lösungen für Arbeitslosigkeit

(FOTO: BKA/Florian Schrötter)
(FOTO: BKA/Florian Schrötter)

Die Arbeitsmarktproblematik in Österreich nimmt neue Dimensionen an, wie Wirtschaftsminister Martin Kocher im Gespräch mit der APA verdeutlichte. Kocher sieht Handlungsbedarf in der überregionalen Vermittlung von Arbeitslosen, durch welche die Arbeitslosenraten in den verschiedenen Regionen besser ausgeglichen werden könnten.

Da in Österreichs Bundesländern die Arbeitslosenquote stark variiert, betont der Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft – Martin Kocher – die Notwendigkeit einer verbesserten, überregionalen Vermittlung von Arbeitskraft: „Wir können nicht akzeptieren, dass wir in Tirol und Salzburg drei Prozent Arbeitslosigkeit, also Vollbeschäftigung, haben, in Wien aber mehr als zehn Prozent.“ Das bedeutet, dass in einigen Regionen Österreichs ein Defizit an Arbeitskräften herrscht, während in anderen Regionen viele Menschen arbeitslos sind.

Entfernungsbeihilfe

Eine der möglichen Lösungen wäre eine Erhöhung der Entfernungsbeihilfe, die die Kosten für pendelnde Arbeitskräfte decken würde. „Über eine Erhöhung der Entfernungsbeihilfe, wie zuletzt von der neuen AMS-Vorständin Petra Draxl vorgeschlagen, könne man daher diskutieren,“ sagte Kocher. Inwiefern dieser Vorschlag umgesetzt wird, bleibt jedoch abzuwarten.

Zumutbarkeitsbestimmungen

Kocher betont jedoch, dass an den gesetzlichen Zumutbarkeitsbestimmungen für einen Ortswechsel nichts geändert werden soll. Diese Regelungen legen fest, welchen Aufwand Arbeitslose in Kauf nehmen müssen, um eine neue Stelle anzutreten.

Arbeitsminister plant drastische Sanktionen gegen Arbeitslose

Darüber hinaus kündigte Kocher an, bis Herbst einen Vorschlag für einen Lebensmittel-Preisrechner zu erarbeiten, der dazu beitragen soll, die Preisunterschiede zwischen Österreich und Deutschland zu verringern. „Wichtig sei vor allem, dass der Abstand von Österreich zu Deutschland verringert werde,“ meinte Kocher, da in Deutschland viele Lebensmittel deutlich billiger sind.

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.