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76 RAZZIEN

Kontrolle „scharf“ bei Kebab-Ständen in Wien

(FOTO: BMF)

Schwarzarbeit, Abgabenhinterziehung, Sozialbetrug: Bei fast allen kontrollierten Wiener Ständen deckte die Finanzpolizei schwere Verstöße auf.

„Einmal mit allem und scharf bitte!“ – Statt Kundschaft erhielten Wiens Kebab-Stände Besuch von der Finanzpolizei. Insgesamt wurden 76 Betriebe kontrolliert. Das bittere Ergebnis: Bei fast jedem Imbissstand, also bei 69 von 76 wurden die Beamten fündig: 143 Verstöße wurden angezeigt.

Aufgrund massiver Beschwerden und vermehrter Anzeigen aus der Bevölkerung, schwärmte die Finanzpolizei in der Bundeshauptstadt eine ganze Woche lang, vom 6. bis 13. September, zu einer Aktion gegen die beliebten Imbiss-Lokale aus.

„Auch Kebab-Stände sind kein rechtsfreier Raum. Die kontrollierten Betreiber glauben offenbar, dass sie tun können, was sie wollen.“

Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP)

Jetzt liegt die Bilanz der Aktion scharf vor – und die schmeckt den Ermittlern gar nicht: 69 massive Verstöße gegen die Arbeitszeitaufzeichnungen, 27 Verstöße gegen die Registrierkassen- sowie 18 gegen die Belegerteilungspflicht. Weiters wurden 22 Fälle von Meldeverstößen zur Sozialversicherung, fünf Verstöße gegen das Ausländerbeschäftigungsgesetz, ein Verstoß gegen das Arbeitslosenversicherungsgesetz und eine Übertretung der Gewerbeordnung festgestellt.

Zudem konnte kein einziger der kontrollierten Betriebe eine einfache Übersicht über die aktuelle Buchhaltung vorweisen oder zeitnah übermitteln. Jedem einzelnen der 69 beanstandeten Kebab-Stände drohen neben weiterlaufenden Ermittlungen Nachzahlungen und äußerst empfindliche Strafen, so die Finanzpolizei.

„Wir sorgen dafür, dass sie das teuer zu stehen kommt, kämpfen weiter gegen diese schwarzen Schafe und damit für die große Mehrheit der anständigen heimischen Unternehmer.“

Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP)