Trotz der Schatten, die von den jüngsten Korruptionsskandalen auf Österreichs politische Landschaft geworfen wurden, hat die Alpenrepublik den Weg zurück in die Top 20 des internationalen Korruptionsindex gefunden.
Vor einem halben Jahrzehnt war Österreich noch auf dem zwölften Platz im weltweiten Ranking und auf dem zehnten in Europa. Doch die Veröffentlichung des Ibiza-Videos und andere Skandale haben das Ansehen der Alpenrepublik erheblich beeinträchtigt. Die konsequente Reaktion in Form von verschärften Korruptionsstrafrechten hat bisher noch nicht die gewünschten Resultate gebracht. „Diese Schritte würden sich erst in Zukunft auswirken“, erläuterte Alexander Picker, Vorstandsvorsitzender von Transparency International Austria.
Alarmierende Symptome
Picker sieht die aktuelle Situation als ein „ernüchterndes Zeugnis für die Republik“ und warnt vor einer zunehmenden Politikverdrossenheit. „Dies sind alarmierende Symptome einer Krise, in der Österreich steckt“, so Picker. Georg Krakow, Vorstandsmitglied von TI-Austria, schließt sich dieser Einschätzung an und fordert von den Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern mehr Verantwortungsbewusstsein: Es ist an der Zeit, dass sich alle „am Riemen reißen und den hohen Anforderungen an die Vorbildfunktion, die sie haben, gerecht werden.“
Doch was genau misst der Korruptionswahrnehmungsindex? Er basiert auf den Daten der letzten drei Jahre und zieht Informationen aus 13 verschiedenen Quellen von zwölf Institutionen heran. Die Skala reicht von 0 (hohes Maß an wahrgenommener Korruption) bis 100 (keine wahrgenommene Korruption). Auch Mechanismen zur Verhinderung von Korruption, wie der Rechtsschutz für Whistleblower, Journalisten und Ermittler, fließen in die Bewertung ein. Österreich konnte im Jahr 2023 71 Punkte erzielen.
Top 3
Im internationalen Vergleich liegt Dänemark mit 90 Punkten an der Spitze, gefolgt von Finnland und Neuseeland. Auch Deutschland und die Schweiz schnitten besser ab als Österreich. Am unteren Ende der Skala finden sich Länder wie Somalia (elf Punkte) sowie Venezuela, Syrien und Südsudan (je 13 Punkte).
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