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BEZIEHUNGSDRAMA

Kosovarin wollte Ehemann wegen Geliebter vergiften

(FOTOS: iStockphoto)

Ein Ehepaar aus dem Kosovo steht seit Mittwoch in Zürich vor Gericht. Es geht um Sozialhilfebetrug, einen Giftmordversuch, Pfändungsbetrug und Vergewaltigung.

Luljeta A.* (53) und Arsim A.* (48) (*Namen von der Redaktion geändert) haben drei Kinder. Doch in der Ehe des Kosovaren-Paars läuft es alles andere als rund. Schon länger kriselt es zwischen den beiden. Erschwerend hinzu kommt: Arsim A. hat eine viel jüngere Geliebte im Kosovo. Eines Tages verkündet er seiner Frau, er werde ein Visum besorgen, damit seine Geliebte in die Schweiz reisen kann. Der 48-Jährige mietet sogar eine Wohnung in Maur (Zürich) für seine Geliebte. Für seine Ehefrau Luljeta A. bricht eine Welt zusammen. Die Pflegeassistentin schmiedet einen Racheplan, um ihren untreuen Ehemann zu vergiften.

Giftrunk aus Tabletten
Im April 2018 schreitet die Kosovarin schließlich im gemeinsamen Einfamilienhaus zur Tat: Sie mischt einen Gift-Cocktail aus „Risperal“- und „Temesta“-Tabletten in das Lieblingsgetränk ihre Mannes. Dieser trinkt davon zwei Gläser. Daraufhin fällt Arsim A. in einen „schlafenden bis tiefschlafenden Zustand“ heißt es in der Anklageschrift. Als Luljeta am Morgen bemerkt, dass ihr Ehemann noch am Leben ist, will sie nachhelfen.

Netzkabel um den Hals
Die 53-jährige Kosovarin schnappt sich ein 165 Zentimeter langes Netzkabel und beginnt ihren Mann, der schlafend am Bauch auf der Matratze liegt, damit zu würgen. Fest zieht Luljeta die Enden des Kabels mit beiden Händen zu sich. Da erwacht ihr Mann plötzlich aus seinem Gift-Koma und versucht sich zu wehren. Die beiden Töchter werden durch die Geräusche aufgeschreckt. Sie stürmen ins Schlafzimmer ihrer Eltern und reißen ihre hinter dem Vater kniende Mutter weg. Gerade rechtzeitig. „Nur kurze Zeit vor dem unmittelbar bevorstehenden Todeseintritt“ des Vaters führen sie ihre Mutteraus dem Schlafzimmer, so die Anklageschrift.

Sadomaso-Vergewaltigung
Die Kosovarin befindet sich seit dem Giftmordversuch in Haft. Ihr Mann, von Beruf Pflegehelfer, überlebt. Doch auch Arsim A. ist kein unbeschriebenes Blatt. Der 48-Jährige steht ebenfalls vor Gericht, wegen Vergewaltigung. Er soll seine Gattin in den Monaten vor dem Giftmordversuch mehrmals zu Sadomaso-Sex gezwungen und sie auch sonst geschlagen haben. Damit ist die Anklageliste des Kosovarischen Paares jedoch noch nicht zu Ende, denn die beiden verübten auch gemeinsam, und nicht nur gegeneinander, Straftaten:

Sozialamt angelogen
Das Ehepaar ist auch wegen Sozialhilfebetrug angeklagt. Es kassierte mit falschen Angaben insgesamt knapp 34.000 Franken (über 31.000 Euro) an Sozialhilfe. Beim ersten Antrag erklärten beide, sie hätten zusammen ungefähr 300 Franken Bankguthaben. Sie deklarierten ein Konto bei der Migros-Bank mit einem Guthaben von 50 Rappen und eines bei der Raiffeisenbank mit 9.75 Franken Guthaben. Das Paar verschwieg dem Sozialamt in Zürich auch, dass dem Ehemann im Kosovo mehrere Immobilien im Gesamtwert von umgerechnet über 155.000 Euro gehören.

Betrügerischer Konkurs
Die Ehefrau ist zudem wegen betrügerischem Konkurs und Pfändungsbetrug angeklagt. Als ihr Ehemann wegen anderen Delikten im Knast war, erklärte sie, sie verfüge über kein nennenswertes Vermögen und kein Einkommen. Die Verlustscheine beliefen sich auf knapp 28.000 Euro.  

Ausweisung gefordert
Das Ehepaar stand seit Mittwoch zwei Tage vor Gericht in Zürich. Beide benötigen für die Verhandlung einen albanischen Übersetzer. Das Ehepaar hat die Niederlassungsbewilligung C in der Schweiz. Doch die Staatsanwaltschaft fordert nun eine Landesverweisung der beiden gebürtigen Kosovaren – für die Frau 15, für den Mann 10 Jahre.

Quellen und Links: