Die aus dem Kosovo stammende Zürcher Politikerin Sanija Ameti steht derzeit unter starkem öffentlichen Druck. Auslöser sind Fotos, die sie in ihrer Freizeit beim Schiesstraining mit einer Sportpistole sowie ein durchlöchertes Bild mit christlichem Motiv zeigen. Diese Bilder hat Ameti auf Instagram geteilt, was eine Welle der Empörung nach sich zog, die sie nun bereut.
Strafanzeige und politische Reaktionen
Die Junge SVP (Schweizerische Volkspartei) Schweiz ließ am Montagmorgen verlauten, dass sie wegen Verletzung der Glaubens- und Kultusfreiheit Strafanzeige gegen Ameti eingereicht habe. Auch Nicolas Rimoldi, der Gründer der Bewegung Mass-Voll, kündigte eine Anzeige an. Im Grossen Rat des Kantons Bern, wo Ameti als Doktorandin an der Universität Bern tätig ist, wurde ebenfalls eine Anfrage von der SVP eingebracht.
Entschuldigung und Rückzug auf Social Media
Nach Berichten von „Blick“ am Samstag reagierte die 32-jährige Politikerin schnell auf die wachsende Kritik. Sie bat öffentlich um Entschuldigung und erklärte auf der Plattform X: „Ich habe nichts dabei überlegt. Es tut mir unglaublich leid.“ Ameti entfernte die umstrittenen Bilder von ihrem Instagram-Account, nachdem ihr der religiöse Kontext bewusst wurde.
Ich bitte um Vergebung bei den Menschen, die durch meinen Post verletzt wurden. Ich habe diesen sofort gelöscht, als mir der religiöse Inhalt bewusst wurde. Ich habe nichts dabei überlegt. Es tut mir unglaublich Leid.
— Sanija Ameti (@cybersandwich) September 7, 2024
Das Bild, das Maria und Jesus zeigt, stammt laut Ameti aus dem Katalog eines Auktionshauses. Es handelt sich um das Werk „Madonna mit Kind und Erzengel Michael“ des italienischen Malers Tommaso del Mazzo aus dem 14. Jahrhundert, das am 20. September versteigert werden soll und einen Startgebot von mindestens 150’000 Franken hat.
Trotz der schnellen Reaktion und der Entfernung der Bilder ebbte die Kritik nicht ab. Sowohl die GLP als auch ihr Arbeitgeber, Farner Consulting, distanzierten sich umgehend von Ametis Aktion. Die GLP bekräftigte auf X, dass jegliche Form von Gewalt und Respektlosigkeit gegenüber religiösen Symbolen und Religionen selbst verurteilt werde und hob hervor, dass sie sich für Toleranz, Respekt und einen friedlichen Umgang miteinander einsetze. Jürg Grossen, Präsident der GLP Schweiz, unterstellte Ameti gar eine bewusste Provokation.
Sanija Ameti, die 1992 in Kosovo geboren wurde und seit rund drei Jahren Co-Präsidentin von Operation Libero ist, hat bereits in der Vergangenheit mit provokanten Äußerungen auf sich aufmerksam gemacht. Beispielsweise sorgte sie im November 2022 für Aufsehen, als sie in einer Fernsehdiskussion erklärte, sie könne die damaligen SVP-Bundesratskandidaten Albert Rösti und Hans-Ueli Vogt „aus politischer Warte nicht schöntrinken“.
Folge uns auf Social Media!