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MÜNCHEN

Krankhafte Eifersucht: Frau jahrelang in Wohnung eingesperrt

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Symbolbild (FOTO: iStock)

Ein sehr eifersüchtiger Mann hat jahrelang seine Frau zu Hause eingesperrt und überwacht. Um sicher zu gehen, dass sie keine Männer anschaut, hat er alle Fenster abgeklebt. Der 63-Jährige streitet vor Gericht alles ab.

Tür verschlossen, die Fenster abgeklebt und das Telefon abgestellt: Jahrelang soll ein Mann in München seine Frau in deren Wohnung eingesperrt haben. Nun steht er wegen mehrfacher Vergewaltigung und Freiheitsraubung vor Gericht.

Die Frau durfte ohne ihren Mann nicht aus dem Haus gehen. Nach einiger Zeit durfte sie dann die Wohnung gar nicht mehr verlassen. Der eifersüchtige Mann soll das Festnetztelefon abgemeldet und Überwachungskameras, sowie Bewegungsmelder installiert haben. So konnte sie auch keinen Kontakt zu ihren Freundinnen aufnehmen.

Als sie gemeinsam Urlaub in Italien gemacht haben, soll er ihren Fuß ans Bett angekettet haben, damit sie das Hotelzimmer nicht verlässt. Die Eifersucht wurde immer schlimmer, dass er den ganzen Tag die Frau überwachte. Außerdem habe er alle Lebensmittel beim Lieferservice bestellt.

Vor einigen Jahren soll er sie gezwungen haben, insgesamt 500 Mal in ein Heft zu schreiben: „Ich schaue keine Männer an.“ Wenn ihm was nicht passte, wurde sie zur Strafe vergewaltigt. Die Polizei wurde von der Hausverwaltung alarmiert, weil sie die Frau lange nicht sah. Die Beamten haben die „körperlich angeschlagene und kraftlose“ Frau aufgefunden und befreit.

Der festgenommene Mann befindet sich derzeit in einem psychiatrischen Krankenhaus, wo er alle Punkte abstreitet. Angeblich habe seine Frau einen Schlüssel gehabt und konnte die Wohnung jederzeit verlassen. Er meint, dass sie lüge und es die Kriminalpolizei und der Bundesnachrichtendienst auf ihn abgesehen haben. „Ich bin Staatsfeind Nummer eins.“, sagt der Angeklagte. Der 63-Jährige denkt, dass ihn wer umbringen möchte und ihm Gift in Essen und Getränken einmischen könnte. Das Urteil könnte damit im Dezember erst verkündet werden.

Quelle: n-tv