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BLEIBURG

Kroate für Hitlergruß verurteilt: Abschiebung und lebenslanges Aufenthaltsverbot

(FOTO: iStockphoto, zVg.)

Der 48-jährige Angeklagte musste sich am Donnerstag wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung in Klagenfurt vor Gericht verantworten.

Ihm wurde vorgeworfen, im Rahmen der jährlichen Gedenkfeiern in Bleiburg, einer Polizistin den Hitlergruß gezeigt zu haben. Der kroatische Staatsbürger zeigte sich geständig und rechtfertigte sich damit, zu viel getrunken zu haben. Ein Alkoholtest bestätigte, dass der Mann drei Promille zum Tatzeitpunkt im Blut hatte.

„Ich wollte provozieren und im Mittelpunkt stehen“
Vor Gericht erklärte er, dass er mit dem Hitlergruß vor einer Exekutivbeamtin provozieren und im Mittelpunkt stehen wollte. Im Nachhinein gibt er zu, „nicht normal überlegt“ zu haben. Ebenso würde man in seiner Heimat den Hitlergruß „viel milder betrachten“. Dennoch bezeichnete er seine Tat als „große, große Dummheit“.

Der Staatsanwalt plädierte darauf, dass es sich um eine „bewusste Geste“ gehandelt habe, da er sich nach Ende der Veranstaltung, als alle zu den Bussen zurückgingen, abermals umgedreht und gegenüber der Polizistin die Hand zum Hitlergruß gehoben habe. Die Verteidigung sah das etwas anders. Die Tat sei nicht politisch motiviert gewesen, sondern aus Frust heraus geschehen, „was dem Verhalten natürlich nichts von seiner strafrechtlichen Relevanz nimmt“, so der Anwalt.

Einstimmiger Schuldspruch & Abschiebung
Mit acht zu null Stimmen stimmten die Geschworenen für schuldig. Die Enthemmung durch Alkoholisierung, die Unbescholtenheit des Mannes, sowie das Geständnis wurden als Milderungsgründe vonseiten des Gerichtes angeführt. Der 48-jährige wurde zu 18 Monaten Haft, zwei davon unbedingt, verurteilt.

Der kroatische Staatsbürger befindet sich nicht mehr in Haft und wird nun aus Österreich abgeschoben. Ebenso wurde ein lebenslanges Aufenthaltsverbot gegen ihn ausgesprochen.