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EXPERTE SIEHT ROT

„Kroatien exportiert Corona, wir brauchen sofort diese Maßnahmen“

(FOTOS: Screenshot N1, iStockphoto)

Kroatien ist seit heute „orange“. Der Epidemiologe Bernard Kaić warnte nun, dass man schnell etwas unternehmen müsste, sonst drohe der komplette Zusammenbruch des Tourismus.

Seit dem heutigen Freitag ist die gesamte kroatische Küste auf der ECDC-Corona-Karte wieder orange (KOSMO berichtete). Bei dem kroatischen Epidemiologen Bernard Kaić schrillen bereits die ersten Alarmglocken: Er wies darauf hin, dass sich nichts Wichtiges ändern wird, solange das Land „nur orange“ sei, aber „wenn wir rot werden, werden die Länder ihren Bürgern empfehlen, nicht nach Kroatien zu gehen“, so Kaić. Er betonte am Donnerstag, dass man alles tun müsse, um zu verhindern, dass Kroatien rot wird, denn das würde den „vollständigen Zusammenbruch der Touristensaison“ bedeuten.

Gegenüber Index.hr erzählte Kaić, dass diese Entwicklung für ihn und seine Kollegen nicht unerwartet kam: „Wir waren von dieser Situation in der Gespanschaft Zadar nicht überrascht. Insbesondere, da die Zahlen seit einiger Zeit sowohl in Split-Dalmatien als auch in der Gespanschaft Primorje-Gorski kotar wieder steigen.“

Und weiter: „In Zadar begann es bereits im Mai, als in Pakoštane eine große Party stattfand, danach kamen 40 neue Fälle hinzu. Daraufhin wurden die Kindergärten und Schulen geschlossen. Dann kam das Basketballspiel und dann die Touristen. Außerdem infizieren sich viele junge Leute in Nachtclubs.“

Diese Entwicklung würde auch bereits die Aufmerksamkeit anderer Länder auf Kroatien ziehen, so Kaić: „Immer wieder gibt es Berichte, dass wir Corona exportieren würden, dass wir große Versammlungen ohne Maßnahmen abhalten. Ich höre, dass an einigen touristischen Orten wenig auf Maßnahmen geachtet wird, die Leute tragen keine Masken, wenn sie in den Laden gehen. Das gleiche gilt für Touristen.“

Dies müsse ein Ende haben, so der Experte. Als einzigen Ausweg nennt Kaić sofortige Maßnahmen: „Die einzige Lösung besteht darin, sofort alle Partys, Nachtclubs und andere Veranstaltungen an der Küste auszusetzen, die, wie wir aus dem letzten Sommer wissen, als Super-Spreading-Events angesehen wurden und das Ende der Touristensaison beschleunigt haben. Denn an solchen Orten gebe es keine epidemiologischen Maßnahmen und auch negative Corona-Nachweise helfen nicht“, so Kaić abschließend.

Quellen und Links: