Dass Österreich die Tore zu Kroatien noch immer nicht geöffnet hat, sorgt in dem Küstenland für große Enttäuschung.
„Den Österreichern wird Kroatien verwehrt, nur damit sie zuhause bleiben und in ihrem Heimatland Urlaub machen müssen“, schreibt die kroatische Journalistin Radmila Kovačević in einem heutigen Kommentar für die Tageszeitung „Večernji list“. „Warum sabotiert Österreich den kroatischen Tourismus?“, titelt das große Newsportal Index.hr, mit einem Foto von Bundeskanzler Sebastian Kurz.
Kein Grund für Sperre?
„Die Entscheidung über die Öffnung zu Kroatien wurde auf nächste Woche verschoben. Die Österreicher sollen scheinbar auf keinen Fall auf die Idee kommen, das verlängerte Wochenende von Fronleichnam bei uns zu verbringen“, schreibt Večernji list. Die meisten Medien schreiben auch über die „nicht vorhandene Logik“ und die Tatsache, dass es „rein epidemiologisch gar keinen Grund gäbe, Kroatien nicht auf die Liste der Länder mitzunehmen, zu denen Österreich bereits die Grenzen geöffnet hat“. „Viele davon haben wesentlich schlechtere Zahlen als Kroatien“, fügt Večernji list hinzu.
„Egoistisches Verhalten“
„Wie sehr Österreich seine Tourismussaison retten will, notfalls auch mit schmutzigen Tricks gegen andere EU-Länder, zeigt auch ein weiteres Ereignis. Vor zehn Tagen hatte Kurz eine Auseinandersetzung mit dem bayrischen Premierminister Söder. Kurz nutzte einen Auftritt, um die Bayern zum Sommerurlaub nach Österreich einzuladen. Gleichzeitig konterte der bayrische Premierminister Markus Söder damit, dass Österreich die Grenze zu Deutschland noch nicht geöffnet hat“, schreibt Index.hr.
14 Tage Quarantäne
Nach den derzeitigen Regelungen müssen ÖsterreicherInnen 14 Tage in Quarantäne gehen, wenn sie aus Kroatien zurückkehren. „Der Corona-Test ist sehr kostspielig und wird viele davon abhalten, bei uns Urlaub zu machen“, schreibt das kroatische Portal Index.hr. Im Artikel wird vom „egoistischen Verhalten Österreichs“ gesprochen. Gleichzeitig wird betont, dass Tourismus 15 Prozent vom österreichischen Bruttoinlandsprodukt ausmacht. Sollte Österreich seinen BürgerInnen weiterhin den Urlaub in Kroatien erschweren, ist wohl mit noch schärferer Kritik aus dem Küstenland zu rechnen.
Quellen & Links:
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