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CORONA-PANDEMIE

Kroatischer Wissenschaftler: Strenge Maßnahmen führen zu mehr Todesfällen

(FOTOS: Facebook/Gordan Lauc, iStockphoto)

Der kroatische Wissenschaftler Gordan Lauc kommentierte auf Facebook die Todeszahlen anderer Länder und betonte, dass in einer großen Anzahl von Ländern mit strengeren Maßnahmen auch mehr Todesfälle durch das Coronavirus zu verzeichnen sind.

Lauc erklärt zu Beginn seines Posts, dass es nicht leicht zu verstehen ist, warum Länder, die sehr früh strenge Maßnahmen eingeführt haben, mehr Todesfälle verzeichnen als Länder, die viel mildere Maßnahmen ergriffen haben: „Slowenien und Kroatien ist diesbezüglich ein sehr guter Vergleich. Aber wir haben auch die Tschechische Republik, die Slowakei, Ungarn, Polen, Großbritannien usw. auf der Seite der ‚strengen Maßnahmen und viele Todesfälle‘ und Schweden, Dänemark und Finnland als Länder mit viel milderen Maßnahmen und weniger Todesfällen…“, schreibt der Wissenschaftler.

Weiters veröffentlichte Lauc in seinem Status einen Link mit einem Artikel, der in der renommierten Zeitschrift „Nature Communications“ veröffentlicht wurde und eine der möglichen Erklärungen für dieses Phänomen enthält:

„Durch die Analyse der Betroffenen und ihrer Kontakte haben Wissenschaftler gezeigt, dass Sie nicht zwingend krank werden müssen, wenn Sie mit einer kleinen Menge Virus in Kontakt kommen. Andererseits beginnt Ihr Immunsystem aber bereits Abwehrmechanismen zu entwickeln, die Ihnen helfen, sich zu verteidigen, wenn Sie mit einer großen Menge an Viren in Kontakt kommen“, schreibt er.

Kleine Mengen Virus sind hilfreich
Ein zufälliger Kontakt mit einer kleinen Menge des Virus irgendwo im Freien oder im Sommer bringt also mehr Vorteile als Schaden, so sein Fazit:

„Auf der anderen Seite, wenn Sie sich die ganze Zeit isolieren und dann eines Ihrer Familienmitglieder durch Zufall irgendwo das Coronavirus aufschnappt und dann eine große Menge des Virus auf einmal auf Sie überträgt, ist es viel wahrscheinlicher, dass Sie einen schweren Corona-Krankheitsverlauf haben. Dies ist besonders im Winter der Fall, wenn wir unsere Schleimhautbarriere mit trockener Luft in beheizten Räumen inaktivieren, was den Durchgang des Virus durch unsere erste Verteidigungslinie erheblich erleichtert“, schreibt Lauc.

Strenge Maßnahmen sind „falsch“
„Einige von uns sagten letzten Sommer, dass es nicht schlecht ist, dass einige Menschen im Sommer infiziert werden, wenn die Symptome viel milder sind, und dass übermäßig strenge Maßnahmen mehr schaden als nützen“, so Lauc. Doch diese Sichtweise auf geeignete Maßnahmen hätte sich zusehends gewandelt, wie der kroatische Wissenschaftler weiter ausführt:

„Leider sind einige meiner Kollegen entweder keine ausreichend guten Wissenschaftler, um zu erkennen, was auf den ersten Blick nicht sichtbar ist, oder sie propagieren aus einem anderen Grund wahnsinnig strenge Maßnahmen. Jetzt sind die Stimmen derer, die strenge Maßnahmen fordern, wieder vermehrt in den Medien zu hören. Das ist völlig falsch. Auch diese Maßnahmen, die wir jetzt schon haben, sind größtenteils bereits zu hart. Es kommt besseres Wetter, die Zahl der Infizierten wird schnell sinken und wir müssen diese Pandemie so schnell wie möglich vergessen und uns den Problemen des wirklichen Lebens zuwenden“, schloss Lauc seine Ausführungen.

Quellen und Links: