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Künstliche Intelligenz kann Tod vorhersagen

(FOTO: iStock/vyasphoto)
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Die Grenzen dessen, was Künstliche Intelligenz (KI) leisten kann, scheinen immer weiter zu verschwimmen. Von Kunst über Kommunikation bis hin zum Autofahren – die KI hat viele Lebensbereiche erobert. Nun haben dänische Forscher mit „life2vec“ eine KI entwickelt, die sogar unser Ableben voraussagen kann.

Ein nationales Register in Dänemark, gefüllt mit Daten von sechs Millionen Bürgern, diente als Grundlage für diese revolutionäre Technologie. Die Informationen reichen von Bildung und Einkommen über Wohnsituation und Gesundheitszustand bis hin zum Beruf und decken einen Zeitraum von acht Jahren (2008 bis 2016) ab.

Um die Genauigkeit der KI zu testen, wurden 100.000 Personen im Alter von 35 bis 65 Jahren untersucht. Die Herausforderung: Das Programm wusste nicht, welche der getesteten Personen innerhalb von vier Jahren (nach 2016) verstorben waren. Dies sollte „life2vec“ selbst herausfinden.

Erhöhte Sterblichkeitsrate bei Männern

Erstaunlicherweise lag die KI in 78 Prozent der Fälle richtig. Die Ergebnisse zeigten, dass Männer eine höhere Sterblichkeitsrate aufwiesen und psychische Störungen wie Depressionen oder Angstzustände ebenfalls mit einer erhöhten Sterblichkeitsrate einhergingen. Auffällig war auch, dass Personen in Führungspositionen oder mit hohem Einkommen bessere Überlebenschancen hatten.

Die Anwendungsmöglichkeiten dieser Technologie sind vielfältig. Sie könnten von der Vorhersage vermeidbarer Lebensereignisse bis hin zur Einschätzung von Krankheitsrisiken reichen. Allerdings werfen sie auch ethische Fragen auf, insbesondere in Bezug auf den Schutz sensibler Daten. Die Forscher betonen, dass klar definiert werden muss, wie und wofür ein solches Modell genutzt werden kann, ohne die Privatsphäre der Betroffenen zu verletzen.

Die „life2vec“-Studie ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie weit die Fähigkeiten der Künstlichen Intelligenz bereits fortgeschritten sind. Sie kann uns nicht nur zeigen, wie wir leben, sondern auch, wann und wie wir sterben könnten. Trotz der ethischen Bedenken, die diese Technologie aufwirft, ist es wahrscheinlich, dass wir in den kommenden Jahren weitere Fortschritte in diesem Bereich sehen werden.