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Machtdemonstration

Kundgebung von Vucic in Belgrad – mit Auftritt von Dodik (FOTOS)

Präsident Vucic bei der Kundgebung „Wir stehen für Serbien“ in Belgrad.
FOTO: EPA-EFE/ANDREJ CUKIC

Vucic gründet politische Bewegung inmitten anhaltender Massenproteste in Serbien. Der Präsident inszeniert die neue Formation als Gegenpol zu den regierungskritischen Demonstrationen, die er als „fremdgesteuert“ bezeichnet.

Inmitten anhaltender Massenproteste gegen seine Führung hat der serbische Staatschef Aleksandar Vucic mit einer Großveranstaltung geantwortet. Während gestern in Novi Pazar, rund 300 Kilometer südlich der serbischen Hauptstadt, erneut tausende Regierungskritiker auf die Straße gingen, verkündete Vucic in Belgrad vor seinen Anhängern die Formierung einer neuen politischen Bewegung. Die landesweiten Demonstrationen waren durch eine Tragödie am 1. November ausgelöst worden, als beim Einsturz eines Bahnhofsvordachs in Novi Sad, der zweitgrößten Stadt Serbiens, 16 Menschen ihr Leben verloren.

Bei seiner Kundgebung in Belgrad stellte der Präsident die regierungskritischen Demonstrationen als fremdgesteuerte Kampagne dar. In seiner Rede bezeichnete er die Protestbewegung als „einen Angriff aus dem Ausland, weil bestimmte ausländische Mächte ein freies, unabhängiges und souveränes Serbien nicht ertragen können“. Mit seiner neuen Bewegung wolle er dem Land nun „neue Energie“ verleihen.

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Neue Bewegung

Vor seinen versammelten Unterstützern zeichnete Vucic das Bild einer inklusiven politischen Kraft. „Jeder Arbeiter, jeder Bauer ist willkommen. Jeder Mensch, der seinen Lebensunterhalt ehrlich verdient und für seine Kinder und sein Land kämpft, ist willkommen“, rief er der Menge zu. Gleichzeitig grenzte er sich ab: „arrogante Politiker“ seien in seiner Bewegung nicht erwünscht, betonte der Präsident.

 

Internationale Unterstützung

Der ungarische Regierungschef Viktor Orban unterstützte die Veranstaltung mit einer Videobotschaft. Prominente Unterstützung erhielt Vucic auch vom bosnischen Serbenführer Milorad Dodik, gegen den internationale Strafverfolgungsbehörden einen Haftbefehl erlassen haben. Bei seinem Auftritt auf der Bühne lobte Dodik den serbischen Präsidenten als „den einzigen Mann …, der ein starkes und mächtiges Serbien zusammenhalten kann, sowohl in der Innen- als auch in der Außenpolitik und besonders in diesen sehr instabilen Zeiten“.