Vucic politische Bewegung wird zur Machtdemonstration des serbischen Präsidenten. Mit über 200.000 erwarteten Anhängern inszeniert er inmitten anhaltender Regierungsproteste seine Stärke.
Machtdemonstration in Belgrad
Der serbische Präsident Aleksandar Vucic mobilisiert für den heutigen Samstagabend seine Anhängerschaft zu einer Großkundgebung im Zentrum Belgrads. Bei der Veranstaltung wird er seine lang angekündigte „Bewegung für das Volk und den Staat“ präsentieren. Mit der Massenveranstaltung, zu der mehr als 200.000 Menschen erwartet werden, beabsichtigt der Staatschef offenkundig, inmitten anhaltender Protestwellen seine politische Stärke zu demonstrieren.
Nach Ankündigung des Präsidenten soll die formelle Gründung der bereits seit drei Jahren in Aussicht gestellten Bewegung bis zum nationalen Gedenktag Vidovdan am 28. Juni vollzogen werden. Dieser symbolträchtige Tag erinnert an die historische Niederlage der Serben gegen das Osmanische Reich in der Schlacht auf dem Amselfeld 1389. Die Serbische Fortschrittliche Partei (SNS), die derzeit die Regierung stellt, wird laut Vucic das Fundament der neuen politischen Formation bilden.
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Studentische Gegenproteste
Während in Belgrad der Präsident seine Anhänger versammelt, formiert sich in Novi Pazar im Südwesten Serbiens eine Gegenveranstaltung. Regierungskritische Studenten haben zu dieser alternativen Kundgebung aufgerufen und laden explizit Kommilitonen aller staatlichen Universitäten sowie die breite Bevölkerung ein. Die studentischen Aktivisten organisieren diese Protestversammlung als Reaktion auf den folgenschweren Einsturz eines Bahnhofvordachs.
Ausgangspunkt der kontinuierlichen Proteste gegen die Regierung war das Unglück am Bahnhof von Novi Sad am 1. November, bei dem 16 Menschen ihr Leben verloren. Das vermutlich durch Korruption verursachte Unglück führte zum Rücktritt von Regierungschef Milos Vucevic und zwei Ministern.
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Seither halten Studierende die staatlichen Universitäten durch anhaltende Blockaden in Atem.
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