Die Anklage zur Kindstötung gegen Büsra T. enthält erschütternde Details. Die 30-Jährige soll ihren zehn Tage alten Säugling aus dem Krankenhaus entführt und getötet haben.
Die 30-jährige Büsra T. befindet sich derzeit in der psychiatrischen Abteilung der Klinik Hietzing. Die Staatsanwaltschaft hat nun ihre Anklage mit erschütternden Details zu dem Fall vorgelegt, der im vergangenen November für Entsetzen sorgte.
Die Ereignisse nahmen ihren Anfang, als Büsra T. einen Monat vor dem errechneten Geburtstermin mit starken Schmerzen in die Klinik Wien-Favoriten eingeliefert wurde. Dort brachte sie ihre gesunde Tochter Melek zur Welt. Diese Geburt stellte für die Familie der Frau jedoch einen katastrophalen Wendepunkt dar.
Der Hintergrund dieser familiären Zerrüttung lag in der Beziehung Büsras zu einem Mann, den ihre Eltern ablehnten. Trotz bestehender Verlobung konnte sich das Paar nur heimlich treffen. Die unerwartete Schwangerschaft stellte die Beziehung zusätzlich auf die Probe – ein Kind war nicht Teil ihrer Lebensplanung. Die werdende Mutter fürchtete den Ausschluss aus ihrer Familie, weshalb das Paar zunächst eine Abtreibung in Betracht zog, für die es jedoch bereits zu spät war.
Nach der Geburt entwickelte Büsra T. mutmaßlich den Plan, sich des Kindes zu entledigen. Im Rahmen der Ermittlungen fand die Polizei auf ihrem Mobiltelefon Suchanfragen. Bereits zwei Monate vor der Entbindung suchte sie im Internet nach Themen wie „Kindesentführung“, „Schwangerschaftsabbruch“ und „(Selbst-)Abtreibung“ in anderen Ländern bzw. durch Medikamente.
⇢ Mutter soll eigenes Neugeborenes getötet haben
Fatale Entscheidung
Am 21. November des Vorjahres setzte Büsra T. dann eine folgenschwere Handlung. Sie überprüfte, ob ein Alarm ausgelöst würde, wenn sie ihre Tochter von den Überwachungsgeräten trennte. Nach dem Abklemmen der Kabel verließ sie das Zimmer für eine Zigarettenpause. Bei ihrer Rückkehr stellte sie fest, dass ihr Vorgehen unbemerkt geblieben war.
In einem nächsten Schritt wickelte die Mutter das Baby in eine Decke, platzierte es in einer Einkaufstasche und verließ damit das Krankenhaus. Unmittelbar nach Verlassen des Klinikgeländes hüllte sie das Kind zusätzlich in einen schwarzen Mistsack.
Als das Baby zu schreien begann und Passanten aufmerksam wurden – ohne jedoch das Kind zu entdecken – soll Büsra T. in Panik geraten sein. Laut Anklageschrift ist erwiesen, „dass sie das erst 7 Tage alte Kind zuerst würgte und dieses dann wiederholt mit Wucht gegen den Asphalt schleuderte, bis es keinen Laut mehr von sich gab“. Anschließend warf sie ihr Baby in eine gelbe Tonne.
Polizeiliche Ermittlungen
Nach ihrer Rückkehr in die Klinik verhielt sich die Mutter zunächst unauffällig und kontaktierte ihren Partner per Videoanruf. In diesem Zeitraum bemerkte das Krankenhauspersonal das Verschwinden des Säuglings und alarmierte die Behörden. Polizeibeamte, die später am Tatort eintrafen, berichteten von einem stark zitternden Vater, während die Mutter einen gefassten Eindruck vermittelte. Am Folgetag wurde der leblose Körper des nur zehn Tage alten Säuglings aufgefunden.
Die Ermittlungen ergaben laut Behörden keinen Hinweis darauf, dass Büsra T. unter Druck gesetzt wurde. Bei einem Schuldspruch droht der Angeklagten eine lebenslange Freiheitsstrafe.
Für die Angeklagte gilt die Unschuldsvermutung.
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