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Gesundheitssystem

Längeres Arbeiten? Regierung schafft Anreiz für Ärzte

ARZT
Symbolbild (FOTO: iStock)

Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer begrüßt Steuererleichterungs-Initiative der Bundesregierung, man sollte aber auch über Verbesserungen für die Ärzteschaft nachdenken.

Harald Mayer, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) und Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte, begrüßt grundsätzlich die Initiative der Bundesregierung, Menschen, die über das Pensionsalter hinaus arbeiten wollen, steuerbegünstigt behandeln zu wollen. Das sollte aber nicht nur für jene gelten, die in der Pension unter einer gewissen Verdienstgrenze liegen, befindet Mayer: „Wir brauchen jede Ärztin und jeden Arzt in Österreich. Wenn es Ärzte gibt, die über das Pensionsalter hinaus in unserem solidarischen Gesundheitssystem noch arbeiten können und das auch wollen, dann sollten wir ihnen das durch Steuererleichterungen und durch verbesserte und dem Alter angepasste Arbeitsbedingungen schmackhaft machen. Es ist etwa absurd, dass man als arbeitender Pensionist noch weiter Pensionsversicherungsbeiträge zahlen muss.“

steuerfreie Überstunden

Mayer sieht das Gesundheitssystem schon jetzt absolut an der Grenze. „Jeder Anreiz, der Ärzte dazu bringt mehr im System zu arbeiten, muss jetzt gesetzt werden. So sollten etwa alle Überstunden für Gesundheitsberufe steuerfrei sein.“

Besonders ältere Kolleginnen und Kollegen könnten ihre Expertise in der Ausbildung der Jungärzte noch sehr gut weitergeben. „Es wäre dumm von uns, das nicht zu nutzen. Aber damit sie das tun, anstatt den wohlverdienten Ruhestand zu genießen, dafür braucht es eben Anreize. Ältere in den anstrengenden Nachtdiensten zu verheizen gehört sicher nicht dazu. Wir müssen insbesondere jene, die noch wollen und können, gut behandeln“, fordert Mayer Diese Anreize könnten Teilzeit-Modelle mit Bonussystemen sein oder Steuererleichterungen.