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Lebensmittelindustrie verbraucht zu viel fossile Brennstoffe

(FOTO: iStock/Sergii Vasylchenko)
(FOTO: iStock/Sergii Vasylchenko)

Eine aktuelle Studie der Nichtregierungsorganisation „Global Alliance for the Future of Food“ zeigt, dass die Lebensmittelindustrie für mindestens 15 Prozent des weltweiten Verbrauchs von fossilen Brennstoffen verantwortlich ist. Dieser Wert entspricht dem CO2-Ausstoß aller Länder der Europäischen Union und Russlands zusammen.


„Die Lebensmittelindustrie hat ein Problem mit fossilen Brennstoffen“, sagt Patty Fong, Programmdirektorin für Klima und Gesundheit bei „Global Alliance for the Future of Food“. Die Studie, die sie leitete, zeigt, dass Herstellung, Transport und Lagerung von Nahrungsmitteln jährlich 4,6 Gigatonnen CO2-Äquivalente zu den weltweiten Emissionen beitragen.

Fester Bestandteil der Lebensmittelindustrie

Die Lebensmittelindustrie ist eng mit dem Verbrauch fossiler Brennstoffe verbunden. Während andere Wirtschaftssektoren ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren und auf erneuerbare Energien umsteigen, steuert die Lebensmittelindustrie scheinbar in die entgegengesetzte Richtung. Es wird deutlich, dass Ölkonzerne vermehrt in die petrochemische Industrie investieren, um Plastik, Pestizide und Dünger herzustellen. Diese werden vor allem in der Erzeugung und Verpackung von Nahrungsmitteln genutzt, wodurch große Mengen fossiler Brennstoffe zum Einsatz kommen.

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Fong betont die Dringlichkeit einer Abkehr von fossilen Brennstoffen. „Um eine Klimakatastrophe zu verhindern, müssen wir die Herstellung von Nahrungsmitteln dringend von fossilen Brennstoffen abkoppeln.“ Sie sieht in der Umstellung auf erneuerbare Energien und einer nachhaltigen und ökologischen Landwirtschaft eine Chance. Man könnte so auch die Lebensmittelpreise senken und die Ernährungssicherheit erhöhen. Arbeitsplätze könnten ebenfalls geschaffen werden.