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STRAFAKTE VERÖFFENTLICHT

Leonies (13) mutmaßliche Mörder: 11x angezeigt, 3x verurteilt und nie abgeschoben

KOSMO-Grafik (FOTOS: GoogleMaps Screenshot, iStockphoto)

Der Mordfall der 13-jährigen Leonie erschüttert derzeit das Land. Insbesondere, da die beiden mutmaßlichen Täter schon länger aus Österreich hätten abgeschoben werden sollen.

Nach dem brutalen Mord an der erst 13-jährigen Leonie in Wien kommen nun immer mehr Details ans Licht. „Nach derzeitigem Ermittlungsstand dürfte das Mädchen mit den Verdächtigen bekannt gewesen sein“, berichtete Polizeipräsident Gerhard Pürstl am Dienstag in einer Pressekonferenz. In der Wohnung eines der Verdächtigen sollen die Jugendlichen das Mädchen mit Ecstasy gefügig gemacht und anschließend über sie hergefallen sein. Danach entsorgten sie die Leiche offenbar in einem Teppich auf einem Grünstreifen in der Viktor-Kaplan-Straße. Bei den Verdächtigen, die die Polizei gestern einvernahm, handelt es sich um einen 16- und einen 18-jährigen afghanischen Asylanten. Oe24 veröffentlichte den Strafakt der beiden.

Beschuldigter 1 (18): Mehrfach vorbestraft, Asylstatus vor Aberkennung
Der 18-Jährige war in Suchtmittelkreisen unterwegs und fiel vor allem durch Drogendelikte, Rauf handel und gefährlicher Drohung auf. Der Beschuldigte wurde beriets drei Mal gerichtlich verurteilt: Das erste Mal 2018 zu 2 Monaten bedingte Haft (Probezeit 3 Jahre). Das zweite Mal 2019 nach dem Suchtmittelgesetz zu 10 Wochen bedingter Haft und schließlich 2020 das dritte Mal. Der heute 18-Jährige wurde wegen räuberischem Diebstahl zu 10 Monaten unbedingter Haft verurteilt, jedoch bereits nach zwei Monaten (!) im August 2020 wieder bedingt entlassen. Ab Februar 2021 wurde der 18-jährige Afghane zudem mehrmals wegen Diebstahl, Einbruchsdiebstahl und Suchtgifthandel angezeigt.

Lediglich subsidiäres Bleiberecht
Der 18-Jährige stellte im Jahr 2015 seinen Asylantrag in Österreich. Vermutlich war er im Zuge der großen Flüchtlingswelle nach Wien gekommen. Seit 2016 genießt er subsidiären Schutz wegen seiner Minderjährigkeit. Im Juli 2019 wurde schließlich ein Asyl-Aberkennungsverfahren wegen der zahlreichen Vorstrafen des 18-Jährigen eingeleitet. Er sollte abgeschoben werden. Allerdings war der Bescheid über die Aberkennung seines subsidiären Schutzes unzulässig – der damals 14-jährige Afghane konnte aufgrund seiner Minderjährigkeit nicht abgeschoben werden. Seit 4. November 2019 lief schließlich das Aberkennungsverfahren beim Bundesverwaltungsgericht. Allerdings bisher ohne Ergebnis!

Beschuldigter 2: 16-Jähriger suchte kürzlich um Asyl an
Der jüngere Afghane war ebenfalls amtsbekannt, jedoch noch nie in Haft und nicht vorbestraft. Es liegen keine Anzeigen gegen ihn vor. Er war laut oe24 erst vor rund zwei Monaten, im April 2021, nach Österreich gekommen und hat um Asyl angesucht. Seine Mutter und Schwester sind seit 2020 anerkannte Asylwerber in Wien. Das Asylverwahren des 16-Jährigen ist derzeit noch laufend, allerdings wurde bereits ein Verfahren zur Aufenthaltsbeendigung gegen ihn eingeleitet.

Quellen und Links: