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Beziehung

Liebevolles Ärgern: Der Geheimtipp für stabile Beziehungen!

Partner Humor
(Foto: iStockphoto)

Liebevoll einander auf die Schippe nehmen, das gehört für viele Paare zum Alltag. Doch was als spielerisches Ärgern begann, kann sich als wertvolles Instrument erweisen, um eine Beziehung zu festigen. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Datingportals Elitepartner.

Die Studie offenbart, dass Beziehungen, in denen mit Humor und Neckereien umgegangen wird, stabiler sind als solche, in denen weniger gelacht und geärgert wird. „Spaß und Humor ist ein verbindender Faktor menschlicher Kommunikation. Gemeinsames Lachen schafft Nähe“, erklärt die Psychologin Lisa Fischbach. Aber wie sieht es mit der Dauerhaftigkeit dieser Beziehungen aus?

Necken in Beziehungen

Die Studie hat auch die Beziehungsdauer in Verbindung mit den Neckereien untersucht. Eine erstaunliche Entdeckung: 83 Prozent der Paare, die zwischen drei Monaten und drei Jahren zusammen sind, ärgern sich regelmäßig. Und auch in Langzeitbeziehungen bleibt der Humor nicht auf der Strecke: 73 Prozent der Paare, die seit über zehn Jahren zusammen sind, necken sich immer noch regelmäßig. Es scheint, als wäre das spielerische Ärgern ein humorvoller Baustein einer konstanten Beziehung.

Eine überraschende Erkenntnis

Doch wie bei allem im Leben, hat auch das Necken seine Grenzen. Besonders in der Kennenlernphase kann das falsche Ärgern schnell zum Stolperstein werden. Da man den anderen und seine möglichen Schwachstellen noch nicht gut kennt, sollte man vorsichtig mit ironischen Sprüchen sein.

Die Bedeutung von Humor in Langzeitbeziehungen

Der Paartherapeut Christian Hemschemeier warnt: „Prinzipiell sollte natürlich jeder, der verliebt ist, das Interesse daran haben, den anderen nicht zu verletzen. Und Späße unterlassen, wenn klar ist, dass sie dem Gegenüber wehtun. Der Respekt vor der Grenze des Anderen und auch seinen Gefühlen sollte da sein.“

Die Grenzen des Neckens in Beziehungen

Doch wann wird aus dem liebevollen Ärgern ein verletzendes Mobbing? Laut Hemschemeier ist die Grenze überschritten, wenn Schwachstellen und körperliche Defizite des anderen zur Belustigung aller ausgenutzt werden. „Wenn aber ständig auf Schwächen von mir, am besten noch vor anderen Menschen auf einer Party, herumgetrampelt wird, dann ist das kein Necken mehr. Ganz klar.“

Passiv-aggressives Verhalten und Sticheleien

Hemschemeier warnt zudem vor einer passiv-aggressiven Nutzung des Neckens. „Häufig steckt dahinter passiv-aggressives Verhalten. Es ist leider so, dass viele Menschen sich nicht trauen, Kritik offen anzusprechen und ihre Aggressionen dann in vielen kleinen Sticheleien verstecken.“

Die Studie und die Experten sind sich einig: Ein bisschen Gehänsel gehört zu jeder Beziehung dazu. Doch es bedarf Fingerspitzengefühl und Respekt, um die Balance zwischen Humor und Verletzung zu wahren.