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Enthüllungen

Lolita Express“: Hollywood-Star packt über Flug mit Clinton und Epstein aus

Floridas Gouverneur Ron DeSantis bei einer Pressekonferenz zur Unterzeichnung des Gesetzes HB 117 in Palm Beach, Florida, USA, am 29. Februar 2024.
EPA-EFE/CRISTOBAL HERRERA-ULASHKEVICH

Kevin Spacey räumte in einem Interview mit Piers Morgan ein, 2002 gemeinsam mit Jeffrey Epstein, Bill Clinton und mehreren jungen Mädchen nach Afrika gereist zu sein. Der aktuelle Schlagabtausch zwischen Donald Trump und Elon Musk hat das Thema um Epstein und dessen berüchtigte „Pädophilen-Insel“ wieder ins Rampenlicht gerückt.

Der Hollywood-Star sorgte für Aufsehen, als er in Morgans Sendung „Uncensored“ offen über die umstrittene Reise sprach. Der 64-jährige Schauspieler gab zu, in der Vergangenheit „Grenzen überschritten“ und sich mitunter „zu aufdringlich“ verhalten zu haben. Eine Freundschaft mit dem später verurteilten Sexualstraftäter Epstein bestritt Spacey jedoch vehement.

Laut seiner Schilderung hatte ihn der ehemalige US-Präsident Clinton 2002 eingeladen, an einer achttägigen humanitären Mission in Afrika teilzunehmen. Ziel sei gewesen, auf die Prävention der HIV-Übertragung von Müttern auf Kinder aufmerksam zu machen. „Natürlich habe ich zugesagt“, erklärte Spacey. Die Reise geriet jedoch ins Zwielicht, nachdem Flugprotokolle von Epsteins Privatjet – im Volksmund als „Lolita Express“ bekannt – mit Spaceys Namen auftauchten.

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Umstrittene Flugreise

Im Gespräch mit Morgan beteuerte der Schauspieler, damals nicht gewusst zu haben, wem das Flugzeug gehörte: „Erst später erfuhr ich, wer er war. Wir flogen mit seiner Maschine, aber das war mir nicht bewusst. Ich habe nie Zeit mit ihm verbracht. Ich war mit Mitarbeitern der Clinton-Stiftung unterwegs – mit denen bin ich gereist.“ Die Anwesenheit junger Mädchen an Bord habe ihn beunruhigt: „Ich wollte diesem Mann nicht nahe kommen, weil ich dachte, er bringt den Präsidenten während dieser Reise in eine heikle Lage. Ich erinnere mich, dass wir uns fragten – ‚Wer ist dieser Typ eigentlich?'“

Auf Nachfrage bestätigte Spacey: „Ja, es waren junge Mädchen auf diesen Flügen.“ Wie alt sie waren, wollte er jedoch nicht präzisieren. Er fügte hinzu: „Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob ich mich nicht erinnere, jemanden während einer humanitären Reise getroffen zu haben, bei der ich mich auf die Mission konzentrierte, oder ob ich mich nicht erinnere, auf jemandes Insel gewesen zu sein.“

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Buckingham Palace

Die Reisegruppe setzte ihren Weg nach London fort, wo Clinton auf Einladung des damaligen Premiers Tony Blair bei einer Labour-Parteikonferenz sprechen sollte. Spacey erzählte, dass Clinton ihm einen besonderen Besuch anbot: „Der Präsident fragte mich: ‚Willst du morgen mit mir in den Buckingham Palace zu Prinz Andrew kommen?‘ Ich sagte: ‚Selbstverständlich.'“

Bei diesem Besuch entstand auch das mittlerweile bekannte Foto, das Spacey mit Ghislaine Maxwell – Epsteins enger Vertrauten – auf Thronen im Buckingham Palace zeigt. „Diese Maxwell-Frau war eine von vielen, die in diesem Raum neben mir saßen. Ich hatte keinerlei Beziehung zu ihr oder zu Epstein. Er war nicht mein Freund, ich war nicht sein Vertrauter, ich habe keine Zeit mit ihm verbracht.“

Neben diesen Enthüllungen sprach Spacey auch über seine prekäre finanzielle Situation: „Ich stehe immer noch mit Millionen für Anwaltskosten in der Kreide. Mein Haus in Baltimore steht kurz vor der Zwangsversteigerung“, gestand er.

Zum Abschluss des Gesprächs räumte er ein: „Ich war zu aufdringlich. Ich habe meine Lektion gelernt.“