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Betrug

Luxusleben auf Kosten des Chefs: Betrug fliegt erst nach 14 Jahren auf

(FOTO: iStock/12963734)
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Während Tihana K. aus Kroatien über 14 Jahre lang heimlich Geld von ihrem Arbeitgeber auf ihre privaten Konten umleitete und ihr luxuriöses Leben in sozialen Medien zur Schau stellte, ahnte niemand etwas von ihrem Betrug. Erst als sie in den Urlaub ging und ihre Nachfolgerin die Buchhaltung genauer prüfte, kam ihr kriminelles Doppelleben ans Licht.

Tihana K., 57 Jahre alt und aus Kroatien, hatte über ein Jahrzehnt hinweg ein betrügerisches System entwickelt, das ihr ein luxuriöses Leben bescherte. Trotz ihres öffentlich zur Schau gestellten Reichtums in den sozialen Medien schöpfte niemand Verdacht. Sie hatte ihren Arbeitgeber um insgesamt 323.695 Euro betrogen, wobei die größte einzelne Überweisung allein schon 230.000 Euro betrug.

In ihrer Position war Tihana für die Zahlungen an Lieferanten verantwortlich. Doch statt den eigentlichen Empfängern das Geld zukommen zu lassen, überwies sie es in regelmäßigen Abständen auf eigene oder Konten ihres damaligen Ehemannes, Zdravko S. Er erklärte gegenüber den Behörden, dass er nichts von diesen Überweisungen gewusst habe, da Tihana alle finanziellen Angelegenheiten regelte.

Zudem hatte Tihana ihren Kollegen stets teure Geschenke gemacht und behauptet, sie hätte ein außergewöhnlich hohes Gehalt durch Verhandlungen mit den tschechischen Eigentümern des Unternehmens erreicht.

Fristlos entlassen

Die Unstimmigkeiten fielen erst auf, als Tihana 2018 in den Urlaub ging. Ihre Vertretung, Mirjana M., stolperte über eine doppelte Buchung. Die Geschäftsführerin Mateja K. beschrieb den Vorfall: „Ein Unternehmen, Trgotrans Prigorje, stellte monatlich viele Rechnungen. Eine dieser Rechnungen wurde jedoch zweifach beglichen: Einmal an das Unternehmen und einmal an Tihana.“

Nachdem der Betrug offengelegt war, wurde Tihana fristlos entlassen. Mateja K. fügte hinzu: „Erst im Nachhinein fielen uns weitere Ungereimtheiten auf, wie zum Beispiel die ständigen Paketlieferungen von Online-Bestellungen, die Tihana erhielt.“