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KROATIEN

Makarska: Frau vergewaltigt und vor Busstation liegengelassen

Symbolbild (FOTOS: iStockphotos)

Vor dem Gespanschaftsgericht in Split wurde kürzlich ein Vergewaltigungsfall verwandelt, der Aufgrund des Strafmaßes nun für großes Aufsehen sorgt.

Der Vorfall ereignete sich Anfang August 2012 an der Autobahn an der Makarska Riviera. Das Opfer wurde vom Angeklagten M.M. vom Busbahnhof abgeholt und stieg in ein Auto, welches vom Zweitangeklagten gelenkt wurde. M.M. war Beifahrer.

M.M. soll das Mädchen dann unsittlich berührt und schlussendlich vergewaltigt haben. Die Frau gab an, sich mit aller Kraft zur Wehr gesetzt zu haben. Auch der Zweitangeklagte soll in die Vergewaltigung involviert gewesen sein. All das soll sich auf dem Rücksitz eines BMW-Coupés abgespielt haben, was das Gericht nur schwer glauben konnte.

7.300 Euro für Schweigen?
Die Angeklagten bestritten kategorisch, dem Mädchen etwas angetan zu haben. Sie behaupteten, alles sei freiwillig passiert. M. M. sagte vor Gericht, dass er irgendwann den Geschlechtsverkehr abgebrochen habe. Das habe das Opfer verletzt und empört.

Außerdem überwies der Angeklagte 55.000 Kuna (rund 7.300 Euro) an den Vater der geschädigten. Das Gericht untersuchte diese unübliche Zahlung und befragte auch den Hauptangeklagten dazu. Dieser gab an, dass er das Opfer mit dem Geld dazu bringen wollte, die Wahrheit zu sagen. Dieser Aussage schenkte der Richter jedoch keinen Glauben. Vielmehr sei es laut Gericht logischer, dass man sich das Schweigen erkaufen wollte.

Gemeinnützige Arbeit statt Freiheitsstrafe
M.M. wurde vom Gespanschaftsgericht in Split zu einer Freiheitsstrafe in der Höhe von einem Jahr verurteilt. Das Gericht gestand ihm zu, seine Strafe mit gemeinnütziger Arbeit abzuleisten: zwei Stunden Arbeit für einen Tag Gefängnis. Der Zweitangeklagte wurde freigesprochen.

Es ist bereits das dritte Urteil in diesem Fall. Das Erste fiel 2014, als die beiden Angeklagten zu vier Jahren und neun Monaten durch den Obersten Gerichtshof verurteilt wurden. Ein zweites Mal wurde die Causa dann 2017 verhandelt. Damals wurden die beiden Männer freigesprochen. Jedoch auch dieses Urteil wurde der Fall zur Wiederaufnahme des Verfahrens vor ein anderes Gericht zurückverwiesen.