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Drogenhandel

Mann eröffnet Online-„Selbstbedienung“ für Drogen und verdient 16,5 Millionen Euro

(FOTO: iStock)

Vor Gericht in Washington: M.D. Doppelstaatsbürger von Serbien und Kroatien, muss sich wegen Anschuldigungen verteidigen, dass seine 2019 entwickelte App ‚Monopol Market‘ den Handel mit illegalen Drogen gefördert hat. Im Zentrum des Verfahrens steht die Verwendung von Kryptowährungen, die eine Schlüsselrolle in dieser Angelegenheit spielen.

Milomir Desnica steht im Zentrum eines aufsehenerregenden Prozesses in Washington. Die Anklage: Er soll mit seiner 2019 erstellten App „Monopol Market“ den Verkauf von über 30 Kilogramm Drogen an amerikanische Kunden erleichtert haben. Doch wie funktionierte dieses digitale Drogenkartell?

Die App „Monopol Market“ war mehr als nur eine Plattform. Sie war eine Mischung aus Forum, sozialem Netzwerk und einer sogenannten Dropshipping-Website. Desnica selbst stellte keine Drogen her, sondern fungierte als Vermittler. Unser Mitbürger aus der Umgebung von Mladenovac, ein junger Mann in den Dreißigern, ist der Manager eines virtuellen Selbstbedienungsladens.

Kryptowährungen spielen entscheidende Rolle

In einer kürzlich aufgedeckten Darknet-Operation bot ein Betreiber über seine Website ein umfangreiches Sortiment an Drogen an, die er durch etablierte Netzwerke im Untergrund beschaffte. Bozidar Spasic, ehemaliger Leiter des Spezialteams des SDB, beschrieb die hierfür genutzte Darknet-App als „die dunkle Seite sozialer Netzwerke“, die anonymisierte Geschäfte ermöglichte.

Die Drogen wurden über ein ausgeklügeltes App-System an Dealer vertrieben, das nicht nur klassische Drogen, sondern auch medikamentöse Drogen umfasste. Nach Spasics Angaben identifizierte der Betreiber potenzielle Verkäufer, die sich über die Plattform anmeldeten, verteilte die Drogen und stellte den Kontakt zu den Endkunden her. Für die Abwicklung der Transaktionen wurden Kryptowährungen verwendet, die aufgrund ihrer Anonymität die Rückverfolgung erschwerten.

Die Operation endete, als die amerikanischen Behörden DEA und FBI, die in Wien stationiert sind, den Betreiber festnahmen. Trotz des globalen Kundenkreises, vornehmlich aus den USA, wählte der Betreiber Wien als seinen Standort. Aus Berichten geht hervor, dass er durch den Handel in Kryptowährungen etwa 18 Millionen Dollar erzielte. Sein Fehler war der Versuch, die digitalen Währungen in konventionelle Währungen umzuwandeln, was letztlich zu seiner Entdeckung führte.

„So wurde die Herkunft dieses Geldes aufgedeckt.“, so Spasic abschließend.