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ASYL

Mazedoniens Ex-Premier Gruevski flüchtete ohne Papiere nach Ungarn

Gruevski Flucht Ungarn Mazedonien
(FOTO: Facebook/Gruevski)

Wie das Innenministerium Mazedoniens gestern offiziell bestätigte, befindet sich der geflüchtete Ex-Premier Nikola Gruevski derzeit in Ungarn.

Gruevski wurde bereits 2017 der Reisepass eingezogen, weshalb alles darauf hindeutet, dass er die Grenze illegal überschritten hat. Die mazedonische Polizei informierte bereits die zuständigen Organe des Landes und forderte die Erlassung eines internationalen Haftbefehls gegen den ehemaligen Premierminister.

Flucht vor Gefängnisstrafe
Gruevski wurde in Mazedonien zu zwei Jahren Haft wegen Amtsmissbrauchs verurteilt. Die Gefängnisstrafe hätte er letzte Woche antreten sollen, tauchte jedoch nicht auf. Sofort wurde innerhalb Mazedoniens ein Haftbefehl gegen ihn erlassen.

„Politisches Asyl wegen Morddrohungen“
Auf seiner Facebook-Seite bestätigte Gruevski, dass er in Ungarn um politisches Asyl angesucht habe. Als Grund gab er mehrfache Morddrohungen gegen seine Person an. Mazedonische und internationale Medien stellen sich nun berechtigt die Frage, wie der Ex-Premier nach Ungarn gelangen konnte.

Hilfe von Orbán?
Gerüchten zufolge, pflege Gruevski äußert gute freundschaftliche Beziehungen zum ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán. Medien werfen Orbán vor, die Flucht mithilfe serbischer Komplizen ermöglicht zu haben.

Neben dem bereits abgeschlossenen Verfahren wegen Amtsmissbrauchs laufen derzeit gegen Gruevski noch weitere Gerichtsverhandlungen in Mazedonien. Laut mazedonischen Medien drohen dem nationalkonservativen Politiker bis zu 20 Jahre Gefängnis, insofern er in allen Anklagepunkten für schuldig befunden wird.