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Präsidentschaftswahl

Mexiko: Kandidatin mit Balkan-Herkunft könnte erste Präsidentin werden

(FOTO: EPA-EFE/Mario Guzman)

Claudia Sheinbaum, die potenzielle erste weibliche Präsidentin Mexikos, steht vor einer historischen Wahl. Ihre politische Laufbahn ist geprägt von Erfolgen und Kontroversen. Sie tritt gegen Xóchitl Gálvez Ruiz an, die die Oppositionskoalition anführt.

Claudia Sheinbaum, die ehemalige Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt und Kandidatin der Regierungspartei, könnte Geschichte schreiben, indem sie die erste weibliche Präsidentin Mexikos wird. „Wir werden 2024 gewinnen“, versprach sie ihren Anhängern. Doch ihre politische Laufbahn ist nicht ohne Kontroversen.

Sheinbaum, eine ausgebildete Wissenschaftlerin und enge Verbündete des linken Präsidenten Andrés Manuel López Obrador, wurde während ihrer Amtszeit als Bürgermeisterin von der Partei der Nationalen Aktion beschuldigt, für den Einsturz einer Grundschule bei einem Erdbeben verantwortlich zu sein.

Eltern flohen, um dem Holocaust zu entkommen

Eine weitere Tragödie ereignete sich, als ein Teil der U-Bahn-Gleise einstürzte, was zum Tod von 26 Menschen führte. Alejo Sánchez Cano, Chefredakteur der Tageszeitung „El Financiero“, kritisierte Sheinbaum für ihre Nachlässigkeit: „Sie war nach zweieinhalb Jahren im Amt nachlässig, weil sie der U-Bahn keine Aufmerksamkeit schenkte.“

Obwohl sie von Kontroversen umgeben ist, liegt Sheinbaum in den neuesten Umfragen vorn, nicht zuletzt dank der Unterstützung von López Obrador. Sie betrachtet sich selbst als Wegbereiterin und betont: „Für viele junge Mädchen bin ich ein Vorbild. Als erste Frau an der Spitze Mexikos werde ich Geschichte schreiben.“

Claudia Sheinbaum wurde in einer emigrierten jüdischen Familie geboren – ihr Vater floh aus Litauen und ihre Mutter aus Bulgarien im Jahr 1940, um dem Holocaust zu entkommen.

Weibliche Hand gegen organisiertes Verbrechen

Ihre Herausforderin, Xóchitl Gálvez Ruiz, steht an der Spitze der Oppositionskoalition und positioniert sich als Stimme des Volkes. Mit ihrem authentischen Auftreten und ihrem Sinn für Humor hat sie sich einen Namen gemacht. Gálvez Ruiz hat sich wiederholt kritisch mit dem Präsidenten über die Gewaltproblematik in Mexiko auseinandergesetzt und betont, dass eine „weibliche Hand“ nötig ist, um dem organisierten Verbrechen entgegenzutreten.

Der zukünftige Präsident von Mexiko wird vor erheblichen Herausforderungen stehen. Drogenkartelle haben seit Jahrzehnten die Kontrolle über den Markt und die Transitwege in Mexiko. Die Situation hat sich trotz der Verhaftung prominenter Drogenbosse wie El Chapo Guzman nicht wesentlich verbessert.