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INTERVIEW

Miss Mitsubishić: Wie diese junge Managerin die Autobranche aufmischt!

Hodzic
FOTO: Mario Ilic

Šeyla Hodžić leitet mit 23 Jahren als Juniormanagerin die Werbeaktivitäten eines japanischen Produzenten in Österreich. In der männerdominierten Automobilbranche hat sie schon früher das Eis gebrochen.

Der japanische Autoproduzent Mitsubishi gibt seit zwei Jahren Vollgas. Während das Modell Outlander PHEV weltweit alle Rekorde an verkauften Fahrzeugen bricht, haben die Japaner im vergangenen Jahr auch in Österreich ihr neues SUV-Modell Eclipse Cross vorgestellt, das sofort nach dem Markteintritt mit seinem modernen, stimulierenden Design, aber auch wegen seiner technischen Charakteristika zum neuen Star der Japaner wurde.

Was sich bei Mitsubishi so alles tut, welches Auto wann auf den österreichischen Markt kommt, das weiß mit Sicherheit eine junge Wienerin mit Wurzeln in Tuzla am besten. Šeyla Hodžić arbeitet bereits seit anderthalb Jahren als Junior-Marketingmanagerin bei Mitsubishi in Österreich und koordiniert gemeinsam zwei weiteren Mitarbeitern alle Aktivitäten, Werbeveranstaltungen, Reklamen etc. Diese unermüdliche junge Dame studiert, wenn sie nicht gerade die Strategie für die nächste Werbekampagne und Promotionsveranstaltung plant, Kommunikationsmanagement an der FH Wien. Den Titel Bachelor für Wirtschaftskommunikation besitzt sie bereits. Wie sie sich mit ihren erst 23 Jahren durchgesetzt hat und eine so große Verantwortung in den Strukturen von Mitsubishi in Österreich erworben hat, hat sie uns in einem Gespräch in der Wiener Zentrale der Japaner verraten.

Was können wir auf dem österreichischen Markt von Mitsubishi erwarten?
Šeyla Hodžić: Im Moment passiert vieles, wie Sie schon selber festgestellt haben. Im vergangenen Jahr kam der Mitsubishi Eclipse Cross auf den Markt und im letzten Monat haben wir auch seine Diesel-Automatikversion mit acht Gängen eingeführt. Der Outlander PHEV, der erste Plug-in-Hybrid-SUV der Welt, vor allem mit Allradantrieb, wurde weltweit 200.000-mal verkauft. Auf der Messe in Genf haben wir den revolutionären Engelbert Tourer vorgestellt, bisher nur ein Konzeptfahrzeug und ebenfalls ein Elektro-SUV. All das ist ein Schritt hin zu einer grünen Zukunft und zeigt, dass Mitsubishi schon jetzt bereit ist für die Zukunft.

Wie zufrieden seid ihr mit dem Start des Eclipse Cross? Von den Kritikern erhält er überwiegend gute Bewertungen…
Das Feedback ist wirklich sehr gut, obwohl wir, wie ich zugeben muss, zuerst ein bisschen skeptisch waren, wie die österreichischen Konsumenten das neue Design aufnehmen würden. Aber gerade das Design war bei vielen ausschlaggebend für die Kaufentscheidung, so wie auch die Innenausstattung mit Head-up-Display, Touchpad-Controller und der Möglichkeit, alle installierten Apps vom Smartphone im Fahrzeug zu nutzen. Auch der österreichische Radiomoderator und bekannte Schauspieler Philipp Hansa fährt ihn.

„Der Outlander PHEV, unser Schritt in eine grüne Zukunft, wurde weltweit 200.000 Mal verkauft.“

– Šeyla Hodžić

Kannst du uns sagen, welches Auto derzeit am besten verkauft wird?
Ich glaube, im Ganzen haben wir einen guten Fahrzeug-Mix. Der Spacestar ist für viele wegen des Preises sehr attraktiv, der schon bei 7.990 Euro beginnt und fünf Jahre Garantie beinhaltet. Der Outlander PHEV hat ebenfalls viele Herzen erobert. Im Herbst freuen wir uns auf den neuen ASX und unser Pick-up L200 bekommt ein attraktives Facelift.

In euren neuen Kampagnen arbeitet ihr mit Influencern zusammen, und auch einige bekannte österreichische Persönlichkeiten haben sich für Mitsubishi entschieden. Was ist das Ziel dieser Werbeaktivitäten?
Heute ist das Auto nicht mehr der Mittelpunkt des Lebens, wie es noch im vergangenen Jahrhundert war. Das Auto ist heute ein verlässlicher Freund, ein Begleiter, jemand, auf den man sich verlassen kann. Und genau das wollen wir mit diesen Leuten auch unseren Kunden kommunizieren. Denn das ist auch die Philosophie von Mitsubishi.

Wie bist du in die Position einer Junior-Marketingmanagerin bei Mitsubishi gekommen?
Meine Karriere in der Autobranche begann bereits, als ich anfing für KIA zu arbeiten. Dort war ich anderthalb Jahre. Den Umzug in die Marketing-Etage bei Mitsubishi verdanke ich einem Kollegen, der mich Andreas Kostelecky, dem Geschäftsführer in Österreich, empfohlen hat. Der hat dann auf meinen Lebenslauf reagiert. Ich bin ehrlich dankbar, dass er die ganze Marketingabteilung rekrutiert hat und dass dort heute statt zwei drei Personen arbeiten. Wir haben hinsichtlich der Kreativität freie Hand, aber auch sein volles Vertrauen. Wenn ich einen Rat brauche, ist er immer da und nimmt sich Zeit für mich. Ich freue mich, dass ich mit 23 Jahren diese Chance bekommen habe…

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Die junge Managerin erklärt uns die Philosophie dieser japanischen Marke. (FOTO: Mario Ilic)

Wie ist die Geschäftskultur in einem japanischen Unternehmen?
Ehrlich gesagt sind wir über Denzel als Importeur nicht in der Situation, dass uns diktiert wird, was und wie wir arbeiten sollen. Wir sind mit der europäischen Zentrale von Mitsubishi im Kontakt, halten uns an ihre Empfehlungen, aber haben als privater Importeur relativ freie Hand. Was die Geschäftskultur betrifft, so ist die japanische Kultur geprägt von Respekt und Achtung vor anderen Menschen, was in einem globalen Unternehmen eine schöne Kommunikationsatmosphäre schafft.

Nach anderthalb Jahren Arbeit in einer Führungsposition: Gibt es etwas, worauf du da besonders stolz bist?
Da ich am meisten daran gearbeitet habe, und das ganz ohne externe Agenturen, bin ich am stolzesten auf unsere neue Website. Es war viel Arbeit, über 500 Seiten zu übersetzen, und man muss jedem Modell im Web den richtigen Look und die richtige Beschreibung geben. Die Website ist in der Autobranche und in der heutigen Zeit ein entscheidender Faktor. Denn man kauft weniger denn je nach dem klassischen alten Prinzip, dass man ins Autohaus geht. Das ist, wie Studien zeigen, eigentlich nur der letzte Schritt. 80 % der Menschen wissen schon vor dem Besuch im Autohaus, welches Auto sie kaufen wollen.

Welches ist dein Favorit im Fuhrpark von Mitsubishi?
Keine Frage: Für mich ist das der Eclipse Cross, den fahre ich auch am häufigsten. Kürzlich war ich mit Freunden in Kroatien und alles Gepäck hat ins Auto gepasst. Und als ich mit dem Eclipse Cross nach Bosnien gefahren bin, war ich überrascht, denn die Leute haben sich nach ihm umgeschaut. Das Design ist einzigartig, aber es hat mich doch überrascht, dass er unsere Landsleute, die ja sonst eher deutsche Wagen bevorzugen, so anspricht. Das sagt eine Menge…

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„Mein Lieblings-Mitsubishi ist ganz sicher der Eclipse Cross.“ (FOTO: Mario Ilic)

Hast du auch deine Familie von Mitsubishi überzeugen können?
Mein Vater und mein Bruder fahren Autos. Mein Vater mag eine deutsche Marke besonders gerne, aber selbst ihn, den ich in dieser Hinsicht für unverbesserlich gehalten hätte (lacht), habe ich überzeugt, dass ein Mitsubishi eine sehr gute Alternative ist. Vor allem hat der Mitsubishi ein gutes Verhältnis zwischen dem Preis und dem, was er den Menschen bietet, und das ist in der heutigen Zeit, in den modernen Gesellschaften wichtiger als das teuer erkaufte Logo einer Marke.