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Morddrohungen wegen Verkauf von Eiswürfel – Das ist der Grund

(FOTO: iStock/Aleksandr Grechanyuk)
(FOTO: iStock/Aleksandr Grechanyuk)

Das grönländische Startup „Arctic Ice“ hat sich auf ein außergewöhnliches Produkt spezialisiert: Gletschereis für exklusive Cocktails, das bis in die Vereinigten Arabischen Emirate geliefert wird. Doch während die Erderwärmung das arktische Eis schmelzen lässt, wirft das Geschäftsmodell des Unternehmens Fragen auf und stößt auf Kritik.

Es ist eine Geschäftsidee, die auf den ersten Blick paradox erscheint: Während das arktische Eis infolge der globalen Erwärmung rapide schmilzt, hat der grönländische Unternehmer Malik Vahl Rasmussen eine lukrative Verwendung für das schmelzende Gletschereis gefunden. Sein Startup „Arctic Ice“, gegründet im Jahr 2022, hat kürzlich die ersten Eisblöcke in die Vereinigten Arabischen Emirate geliefert, wo sie in exklusiven Bars in teure Cocktails wandern.

Gletschereis wird nach Dubai verschifft

Das Geschäftsmodell ist ebenso einfach wie innovativ: In den Fjorden Grönlands wird das Gletschereis gesammelt, dann in gekühlten Containern nach Dänemark transportiert. Von dort geht es per Schiff nach Dubai. In Grönland selbst ist es üblich, Gletschereis in Getränken zu verwenden. Doch bisher wurde es nie exportiert.

Rasmussen preist sein Produkt als „reinstes Wasser auf der Erde. „Weil das Eis über Jahrtausende hinweg zusammengepresst wurde, seien keine Luftbläschen darin und es schmelze langsamer als herkömmliche Eiswürfel“, erklärt der Unternehmer. Da die Eisschichten noch nie durch menschliche Aktivitäten verunreinigt worden seien, handele es sich dabei um das reinste Wasser auf der Erde.

Chef widerspricht Vorwürfen

Doch das Geschäftsmodell von „Arctic Ice“ ist nicht unumstritten. In den sozialen Medien wird dem Unternehmen vorgeworfen, mit dem Verschiffen von Eis quer über den Globus zur Klimaerwärmung beizutragen. Rasmussen widerspricht diesen Vorwürfen und betont, dass das Eis umweltfreundlich und gesellschaftlich wertvoll sei. Es werde in Fjorden gesammelt, die ohnehin voll mit Eisbergen seien. Zudem plant das Unternehmen, in Zukunft CO2-neutral zu werden und seinen Fußabdruck durch die Eis-Exporte zu kompensieren.

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Für Rasmussen geht es bei „Arctic Ice“ jedoch um mehr als nur Geschäft. Er sieht darin eine Chance, die Wirtschaft seiner Heimat anzukurbeln und finanziell unabhängiger von Dänemark zu werden. In Grönland verdienen wir all unser Geld mit Fischerei und Tourismus“, sagt er. Ich wollte schon lange etwas anderes finden, von dem wir profitieren können.“ Ob seine eisige Geschäftsidee aufgeht, bleibt abzuwarten.