Ein 25-jähriger Serbe wurde am Mittwoch vom Landesgericht Linz wegen versuchten Mordes zu 17 Jahren Haft verurteilt. Der Angeklagte hatte im August 2024 seine ehemalige Lebenspartnerin in Linz-Ebelsberg mit einem Küchenmesser attackiert.

Not-OP nach Messerangriff
Am 29. August 2024 kam es zu dem dramatischen Vorfall: Mit einem Küchenmesser bewaffnet fügte der Angeklagte seiner 22-jährigen Ex-Freundin sechs schwere Stichverletzungen zu. Die junge Frau konnte sich noch in ein Mehrparteienhaus retten, wo sie kurz darauf zusammenbrach. Zeugen leisteten schnell Erste Hilfe, und eine Notoperation rettete ihr letztendlich das Leben. Die Polizei nahm den Angreifer fest, nachdem er versucht hatte, sich selbst zu verletzen.
Opfer zog nach Österreich
Der Angeklagte und das Opfer waren seit ihrer Jugend in Serbien ein Paar und hatten sich sogar einer „rituellen Trauung“ unterzogen. Ihre Beziehung verlief jedoch nicht harmonisch. Im Jahr 2023 trennten sich ihre Wege – beide gingen neue Beziehungen ein – und die Frau zog nach Linz, um einen Neuanfang zu wagen. Dennoch suchte ihr ehemaliger Partner immer wieder die Nähe zu ihr und reiste schließlich erneut nach Linz.
Zwei Tage vor der Tat filmte er sich in der Wohnung der Frau und äußerte dabei Gewaltfantasien – er wolle der Frau den Hans durchschneiden und den Kopf verdrehen. Nach diesem bedrohlichen Auftritt verwies die Frau ihn aus ihrer Wohnung, was sie „sehr verstörte“, wie sie in ihrer Zeugenaussage vor Gericht bestätigte.
Der Angeklagte bekannte sich im Gerichtssaal schuldig, obwohl er betonte, lediglich Angst einjagen und nicht töten zu wollen. Der Staatsanwalt war jedoch davon überzeugt, der Angeklagte habe „mit Vorbedacht ein Küchenmesser mitgenommen, um Nägel mit Köpfen zu machen, wenn nicht alles nach seinen Vorstellungen läuft.“ „Zumindest sechs Mal stach er kraftvoll auf die Frau ein.“
Nach den Messerstichen verfolgt
Die verletzte Frau schaffte es, aus dem Auto zu entkommen und sich in einen Hauseingang zu retten. Der Verdächtige soll sie nach der Attacke weiter verfolgt haben. Er schlug mit den Fäusten gegen die verschlossene Tür und drohte, sie zu töten. Anschließend verletzte er sich selbst mit vier bis fünf Messerstichen. Das Leben der Frau konnte durch eine Notoperation gerettet werden.
Der Verteidiger des Angreifers betonte, wie sehr sein Mandant die Tat bereue und dass er im Affekt gehandelt habe. Dennoch urteilte das Gericht auf 17 Jahre Haft, um der Schwere des Verbrechens gerecht zu werden. Die verletzte Frau wurde Teil des Verfahrens als Privatbeteiligte und erhielt ein Teilschmerzensgeld von 9.250 Euro. Sie leidet nach wie vor an Panikattacken, Schlafproblemen und befindet sich in psychologischer Behandlung. Ihre Narben zeugen von dem Angriff, und sie ist weiterhin arbeitsunfähig.
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