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Trauerfeier

Mysteriöse Explosionen technischer Geräte

FOTO: EPA-EFE/WAEL HAMZEH
Menschen stehen in der Nähe eines Kraters, nachdem libanesische Soldaten mehrere Kommunikationsgeräte auf dem Parkplatz des American University of Beirut Medical Center (AUBMC) in Beirut, Libanon, am 18. September 2024 gesprengt hatten. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Libanons wurden bei der Explosion von drahtlosen Geräten am 18. September mindestens neun Menschen getötet und mehr als 300 verletzt. EPA-EFE/WAEL HAMZEH

Im Libanon kam es kürzlich zu explosiven Zwischenfällen, bei denen auch Funksprechgeräte eine Rolle spielten. Hunderte Funksprechgeräte explodierten in einem südlichen Vorort von Beirut während einer Trauerfeier. Diese Geräte trugen das Logo des japanischen Herstellers Icom, der nun verdeutlicht hat, dass diese seit Jahren nicht mehr produziert werden.

Produktion seit 2014 beendet

Der Hersteller Icom brachte das Modell IC-V82 von 2004 bis Oktober 2014 auf den Markt. Die Geräte wurden auch in den Nahen Osten exportiert. „Unsere Produktion dieses Handfunkgeräts wurde vor etwa zehn Jahren eingestellt und seitdem nicht mehr ausgeliefert“, erklärte das Unternehmen am Donnerstag.

Explosive Vorfälle in Beirut

Am Mittwoch explodierten zahlreiche Geräte in einem südlichen Vorort der libanesischen Hauptstadt. Das passierte während einer Trauerfeier für Mitglieder der libanesischen Hisbollah-Miliz, die am Vortag durch explodierende Pager ums Leben gekommen waren. Die Hisbollah, eine von Iran unterstützte militante Gruppe, macht Israel für die Explosionen verantwortlich. Israel hat sich zu den Vorfällen bisher nicht geäußert.

@cleopetricek

1) 9 killed, 2,800+ hurt 2) important question —Why was the Iranian ambassador to Lebanon also injured in the pager explosion? What was he doing with the pager or around Hezbollah? (&lt— Rhetorical question— obvious Hezbollah and Iranians working together) 3) Great work IDF 👏🏼👏🏼 ( however they have denied involvement 😉) 

♬ original sound – Cleo Petricek

Icom untersucht Berichte

Medienberichten zufolge trugen die am Mittwoch explodierten Funksprechgeräte das Icom-Logo. Das japanische Unternehmen erklärte zunächst am frühen Donnerstagmorgen: „In weltweiten Medien gibt es Berichte, dass Walkie-Talkies mit dem Icom-Logo im Libanon explodiert sind.“ Dies werde nun untersucht.

Später am Tag veröffentlichte Icom eine ausführlichere Stellungnahme, in der betont wurde, dass die Produktion der Geräte und der dazugehörigen Batterien bereits vor zehn Jahren eingestellt wurde. Zudem wies das Unternehmen darauf hin, dass ihre Geräte keine Hologramm-Siegel oder ähnliche Maßnahmen zum Schutz vor Produktfälschungen besitzen. „Deshalb ist es nicht möglich festzustellen, ob die Produkte von unserer Firma ausgeliefert wurden oder ob es sich um illegal nachgebaute Walkie-Talkies handelt,“ erklärte Icom weiter.