Nach den heftigen Regenfällen der letzten Tage stehen die Verantwortlichen der ÖBB vor großen Herausforderungen auf der Westbahnstrecke. Besonders betroffen ist der Atzenbrugger Tunnel, wo das Wasser bis zu einem Meter hoch stand und dabei diverse Gegenstände wie einen toten Fasan, einen Heuballen und einen Kürbis mit sich brachte.

Schäden und Herausforderungen
Im Raum Tullnerfeld haben die extremen Wetterbedingungen erhebliche Schäden an der Infrastruktur verursacht. Die ÖBB spricht von einer „sehr, sehr schwierigen“ Situation. Während die alte Westbahnstrecke zwischen Wien und Salzburg wieder eingleisig befahren werden kann, steht die Schnellfahrstrecke nach St. Pölten teilweise noch unter Wasser. In einigen Bereichen, insbesondere Richtung St. Pölten, sind die Gleise und Tunnel derzeit noch nicht zugänglich, sodass eine genaue Schadensaufnahme und Reparatur schwierig sind.
Aktueller Stand der Arbeiten
Judith Engel, Vorständin der ÖBB-Infrastruktur, betonte am Mittwoch, dass noch keine genauen Aussagen über das Ausmaß der Schäden gemacht werden können. Ebenso könne keine Prognose darüber abgegeben werden, wann die Strecke wieder vollständig in Betrieb genommen werden kann. Die Stromversorgung stelle ein weiteres Problem dar, da es essenziell sei, dass Weichen und Signale zuverlässig funktionieren, um einen sicheren Bahnbetrieb zu gewährleisten.
Derzeit wird auf der alten Westbahnstrecke mit Hochdruck daran gearbeitet, ein zweites Gleis freizubekommen. Hangrutschungen machen die Arbeiten schwierig, da die stark aufgeweichten Böden teilweise noch in Bewegung sind. Auf der neuen Strecke werden vorerst Wasser und Schlamm aus den Tunneln entfernt, bevor nach einer gründlichen Schadensbegutachtung mit den Reparaturen begonnen werden kann.
Seit Mittwoch verkehren auf der Weststrecke wieder zwei Züge pro Stunde zwischen Wien und Salzburg. Auch der Nahverkehr wurde in einer reduzierten Form wieder aufgenommen. Trotz dieser Schritte bleibt die Reisewarnung der ÖBB in Kraft. Im weiteren Bahnnetz werden Sperren schrittweise aufgehoben. Seit Mittwoch sind etwa die Franz-Josefs-Bahn und die Ostbahn wieder im regulären Betrieb. Auf der Nordbahn kann es jedoch wegen steigender Pegel der March kurzfristig zu Unterbrechungen kommen.
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