Start News Panorama
Verdrängungswettbewerb

Nach Pandemie: Mode- und Schuhhandel im Überlebenskampf

SCHUHE_GESCHAEFT
Die Schuh-Kette ist auch in Österreich tätig. (FOTO: iStock/ Buba1955)

Die Corona-Pandemie hinterlässt tiefe Narben im Mode- und Schuhhandel. Eine Welle von Geschäftsschließungen und Insolvenzen erfasst die Branche. Experten sehen die Branche in einem Verdrängungswettbewerb. Der Handel ist hart getroffen und steht vor massiven Herausforderungen.

Die Sommermonate waren eine harte Zeit für den Schuh- und Modehandel in Österreich. Eine wachsende Anzahl von Insolvenzen und Geschäftsschließungen plagt die Branche. Branchenexperten prognostizieren, dass dieses Muster in naher Zukunft weiterhin bestehen wird.

Querbeet trifft es unabhängig von der Größe einfach Unternehmen, die nicht gut aufgestellt sind“, sagte Günther Rossmanith, Modehändler und Branchensprecher der Wirtschaftskammer Wien. Die Zeichen stehen auf Verdrängungswettbewerb.

„Unsere Branche befindet sich in einem Verdrängungswettbewerb. Der Markt wächst an sich nicht. Ich würde sagen, wenn ein Unternehmen heute Umsatzsteigerungen erzielt oder expandiert, dann tut es dies auf Kosten anderer Unternehmen, sprich: ein anderes Unternehmen macht weniger Umsatz oder sperrt zu“, so Rossmanith.

Einige der Unternehmen, die in dieser Krise besonders gelitten haben, sind die Schuhmärkte Salamander und Delka, sowie die Modemarken Gerry Weber, Tally Weijl und Hallhuber. Sie alle haben angekündigt, dass sie ihre Geschäfte in Österreich schließen werden, was zu hunderten von Arbeitsplatzverlusten führen wird.

Rossmanith zufolge sind hohe Mieten und rückläufige Umsätze eine tödliche Kombination für Händler, insbesondere für diejenigen in Einkaufszentren. „Viele Filialen sind in Einkaufszentren stationiert, wo die Mieten generell hoch seien. Und hohe Mieten und rückläufige Umsätze, das verträgt sich nicht. Dazu kommen massiv gestiegene Personalkosten, weil die Inflation auf die Gehälter aufgeschlagen wird.

Zusätzlich zu diesen internen Faktoren sehen sich die Händler auch einer erhöhten Konkurrenz durch Online- und Secondhand-Geschäfte gegenüber. Die Aussichten für die Branche scheinen düster, aber dennoch gibt es Unternehmen, die sich behaupten können oder sogar expandieren. Allerdings, so Rossmanith, geschieht dies oft auf Kosten anderer Unternehmen.

Die Situation wird voraussichtlich noch einige Zeit anhalten. Händler, Investoren und Verbraucher sind daher gut beraten, sich auf weiterhin turbulente Zeiten einzustellen.