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KONSEQUENZEN

Nach Todes-Drama: Hundehaltegesetz wird jetzt geändert

KAMPFHUNDE
Symbolbild (FOTO: iStock)

Eine Joggerin verlor ihr Leben in Naarn (Bezirk Perg) in einer brutalen Attacke durch einen Kampfhund. Der tragische Vorfall auf einem Schotterweg zwischen Feldern und Bauernhöfen löste eine umfassende Evaluierung des Hundehaltegesetzes in Oberösterreich aus.

In einer idyllischen ländlichen Gegend in Naarn ereignete sich am Montag eine Tragödie, die das gesamte Bundesland erschütterte. Eine Joggerin wurde auf ihrem Laufweg von einem Kampfhund angegriffen und so schwer verletzt, dass jede Hilfe zu spät kam. Der Hund, der seine Besitzerin in einem wahren Blutrausch angriff, verursachte bei der Frau massive Verletzungen, die schließlich zu ihrem Tod führten.

Die Obduktion der Leiche, die am Mittwoch durchgeführt wurde, bestätigte die brutale Natur des Angriffs. „Die Todesursache war massiver Blutverlust“, berichtete Ulrike Breiteneder, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Linz. Der Gerichtsmediziner bestätigte, dass das Tier unzählige Male zugebissen hatte, vor allem in den Kopf, den Nacken sowie in die Arme und Beine der Frau. Die Details des Vorfalls werden noch ermittelt, und es könnte „noch Wochen oder sogar Monate“ dauern, bis der komplette Tathergang rekonstruiert ist, so Breiteneder.

Überarbeitung des Hundehaltegesetzes

In der Folge des tragischen Vorfalls hat Tierschutz-Landesrat Michael Lindner (SPÖ) die Notwendigkeit einer Überarbeitung des Hundehaltegesetzes in Oberösterreich betont. „Die Evaluierung des Oö. Hundehaltegesetzes hat oberste Priorität“, erklärte er. Am Donnerstag fand bereits ein erstes Treffen einer von Lindner einberufenen Arbeitsgruppe statt, die sich mit der Evaluierung des Gesetzes beschäftigt. Lindner betonte dabei, dass es wichtig sei, dass es zu keinen „politischen Schnellschüssen“ kommt, sondern „fachlich fundierte Überlegungen“ stattfinden.

Hundeführerschein geplant

Eine der Überlegungen ist die Weiterentwicklung des Sachkundenachweises zu einem Hundeführerschein für Oberösterreich. „Die Aufwertung des Sachkundenachweises bei der letzten Novellierung war ein erster Schritt in die richtige Richtung“, so Lindner. „Wir werden den Sachkundenachweis aber zu einem Hundeführerschein für Oberösterreich weiterentwickeln – Schutz und Sicherheit der Menschen hat oberste Priorität.“

Darüber hinaus soll die Arbeitsgruppe rechtliche und praktische Möglichkeiten prüfen, Hunde nach deren Gefährdungspotential – zum Beispiel Beißkraft oder Gewicht – einzuteilen. Auf Basis dieser Einteilung könnten dann verschiedene Regelungen für Hundehalter geschaffen werden.