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SCHOTTISCHE STUDIE

Neue Daten zeigen: AstraZeneca-Impfstoff ist besser als sein Ruf

Symbolbild (FOTO: AstraZeneca, iStockphoto)

Neueste Studienergebnisse aus Schottland mit insgesamt 5,4 Millionen Teilnehmern zeigen: Der Impfstoff von AstraZeneca ist in allen Altersgruppen wirksam und schützt gegen schwere Verläufe.

Schlecht ist nur das Image: Der Impfstoff AZD1222 der Firma AstraZeneka bewies in einer neu durchgeführten Studie aus Schottland seine hohe Wirksamkeit – in allen Altersgruppen und auch bei schweren Krankheitsverläufen. Für die Untersuchung wurden Daten von 5,4 Millionen geimpften Personen erhoben.

Für die Geschäftsführerin von AstraZeneca Österreich, Sarah Walters, sind die Daten „sehr ermutigend“: „Sie zeigen, dass der Impfstoff in der Lage ist, das Risiko eines Covid-19-bedingten Krankenhausaufenthaltes nach der ersten Dosis um 94 Prozent zu reduzieren.“

Vergleichbare Wirkungen gibt es in allen Altersgruppen, auch bei den Über-80-Jährigen. Die Vakzine von AstraZeneca zeigte laut der Studie bereits nach der ersten Dosis mit 94 Prozent die höchste Effektivität gegen Hospitalisierungen. Beim Impfstoff von Biontech/Pfizer sind es hingegen nur 85 Prozent.

„Im Kampf gegen die Pandemie braucht es Impfstoffe, die sicher sind, rasch Impfschutz aufbauen, vor schweren Verläufen und Todesfälle schützen“

Botond Ponner, Medizinischer Direktor von AstraZeneca Österreich

Impfgremium-Entscheid nächste Woche
Eine weitere Studie, die im Fachjournal „The Lancet“ publiziert wurde, unterstreicht ebenfalls die höhere Schutzwirkung des AstraZeneca-Vakzins bei einem längeren Intervall zwischen den Impfungen. Die Wirksamkeit nach der zweiten Dosis bei mehr als zwölf Wochen Abstand lag im Vergleich von Geimpften und nicht geimpften Personen bei mehr als 80 Prozent.

Nun will auch das Nationale Impfgremium auf die neuesten Studienergebnisse reagieren: Es berät bereits, ob es seine Empfehlungen zur Verwendung des AstraZeneca-Impfstoffs für alle anpasst. Man sehe grundsätzlich keinen Grund mehr, einen Unterschied zu machen, so das Gremium. Die Entscheidung wird für Anfang nächster Woche erwartet.

Wie kam es zum schlechten Image?
Die Veröffentlichung einzelner Teile aus Studien über die Wirksamkeit des AstraZeneca-Impfstoffes, die teils gar nicht aussagekräftig waren, sorgten von Beginn an für Verwirrung. Die Gerüchteküche brodelte, Verschwörungstheoretiker nutzten die Zeit. Experten predigten unterdessen umsonst die Wirksamkeit des Vakzins. Lieferprobleme enttäuschten zusätzlich.

Dass bei AstraZeneca eine viel länger erprobtere Technik zur Anwendung kommt als bei den jüngeren mRNA-Impfstoffen, hatte man längst vergessen. Auch die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte das Vakzin des schwedisch-britischen Pharmakonzerns zwar für alle empfohlen, aber darauf hingewiesen, dass es zu den Über-65-Jährigen vergleichsweise weniger Daten gab. So ging das Nationale Impfgremium auf Nummer sicher und empfahl vorerst die Anwendung bei den Jüngeren. Zugleich hatte man aber zugleich nichts dagegen, wenn es doch an Ältere verimpft wird. Nun soll das nächste Woche wohl auch klar kommuniziert werden.

Quellen und Links: