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Nationalratswahl

Neue Strategie der Linkspartei Wandel: Kandidatur unter Namen „KEINE“

Wandel-Chef Fayad Mulla (oben), Politologen Peter Filzmaier (unten). (FOTO: BKA/Regina Aigner/derwandel.at/iStock/bizoo_n)
Wandel-Chef Fayad Mulla (oben), Politologen Peter Filzmaier (unten). (FOTO: BKA/Regina Aigner/derwandel.at/iStock/bizoo_n)

Die Linkspartei Wandel plant, bei der kommenden Nationalratswahl unter dem Namen „Keine von denen“ und der Kurzbezeichnung „KEINE“ anzutreten, um die Unzufriedenheit der Wählerinnen und Wähler mit den etablierten Parteien zu nutzen. Trotz der Kritik, dass diese Namenswahl zu Verwirrung führen könnte, hofft Wandel, NichtwählerInnen und politisch Unzufriedene zu mobilisieren.

Die Linkspartei Wandel plant, bei der kommenden Nationalratswahl unter einem neuen Namen anzutreten, wie Der Standard berichtet. Die Partei, die bei der letzten Wahl 2019 lediglich 0,5 Prozent der Stimmen erhielt, will nun als „Keine von denen“ kandidieren. Auf dem Stimmzettel soll die Kurzbezeichnung „KEINE“ erscheinen. Diese ungewöhnliche Namenswahl folgt einem Vorschlag des Politologen Peter Filzmaier, der meinte, eine Partei mit dem Namen „KEINE“ könnte den Einzug in den Nationalrat schaffen.

Unzufriedenheit der WählerInnen

Wandel-Chef Fayad Mulla erklärt, man wolle die Unzufriedenheit der Wählerinnen und Wähler mit den etablierten Parteien nutzen. Er betont, dass derzeit keine Parlamentspartei den Wandel vertrete und dass keine Partei ehrlich und transparent sei. Mulla hofft, durch die Namensänderung jene Bürgerinnen und Bürger anzusprechen, die von der aktuellen politischen Landschaft enttäuscht sind.

Verwirrung unter WählerInnen

Kritikern zufolge könnte die Namensänderung jedoch zu Verwirrung führen. Besonders junge und unerfahrene Wählerinnen und Wähler könnten glauben, sie würden tatsächlich „KEINE“ Partei wählen. Trotz dieser Bedenken hat die Wahlbehörde signalisiert, dass die Kurzbezeichnung „KEINE“ zulässig sein könnte. Die Partei Wandel verfolgt mit dieser Strategie das Ziel, Nichtwählerinnen und politisch Unzufriedene zu mobilisieren, obwohl sie selbst eine klare politische Ziele verfolgen.

Agenda der Linkspartei

Das Programm des Wandels ist klar links ausgerichtet. Die Partei setzt sich gegen Kapitalismus und Privatisierungen ein, fordert höhere Löhne und staatlich gesteuerten Klimaschutz sowie einen humanen Umgang mit Flüchtlingen. Obwohl Wandel thematisch eine breite politische Vertrauenskrise anspricht, bleiben die Grundprinzipien fest im linken Spektrum verankert.

Für die Kandidatur als „Keine von denen“ muss Wandel nun 2600 Unterstützungserklärungen sammeln. Dies stellt die erste Hürde für den österreichweiten Antritt dar. Welche weiteren Kandidatinnen und Kandidaten auf der Bundesliste oder den Landeslisten erscheinen werden, ist derzeit noch offen. Fayad Mulla betont, dass die Liste für alle offen sei, die sich für das Wohl von Land, Mensch, Tier und Planeten engagieren wollen.