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KRITIK AN BEHÖRDE

Neuer MA 35-Skandal: „5 Jahre kein Bescheid – Sie haben gewartet, bis sie stirbt“

(FOTO: KOSMO)
(FOTO: KOSMO)

Wie „Heute“ berichtet, wartete die Großmutter eines ehemaligen Basketball-Nationalteamspielers fünf Jahre auf die österreichische Staatsbürgerschaft. Noch bevor sie ihr verliehen wurde, starb die Frau.

Beni Hen, ein ehemaliger Baksteball-Nationalspieler, wirft der MA 35 vor, auf den Tod seiner Großmutter gewartet zu haben, um keinen Bescheid über die Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft ausstellen zu müssen. Die Frau stellte den entsprechenden Antrag 2016.

„Meine Oma, die seit 1990 in Wien lebte, hatte den sehnlichen Wunsch, die Staatsbürgerschaft in ihrer Wahlheimat Wien verliehen zu bekommen“, so Hen gegenüber „Heute“.

„Gut integriert“

Nachdem die Frau drei Jahre lang auf eine positive Antwort der MA 35 wartete, entschied sie sich, einen Anwalt einzuschalten. Wie ihre Anwältin Anna Mair erklärte, habe die israelische Staatsbürgerin seit 1990 durchgehen in Österreich gelebt und sei bestens integriert gewesen.

Die Wiener Einwanderungsbehörde habe jedoch immer wieder neue Dokumente gefordert, die schon eingereicht wurden. „Und zwei Jahre passierte überhaupt gar nix. Da wurde sogar die Volksanwaltschaft aktiv“, so Mair gegenüber „Heute“ weiter.

Vor Entscheidung verstorben

Ende November traf die Zusicherung der Staatsbürgerschaft schlussendlich ein. Dies erlebte die Frau jedoch nicht mehr, da sie im Alter von 76 Jahren verstarb.

Mitte dieses Jahres wurden zahlreiche Missstände in der MA 35 öffentlich. Lange Wartezeiten, unrechtmäßige Ablehnungen und gar Rassismusvorwürfe gab es gegen die Wiener Behörde. KOSMO berichtete ausführlich und sprach sowohl mit Betroffenen als auch Insidern.

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