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KRIEGSVERBRECHEN

„Neues Srebrenica“: Butscha-Massaker schockiert Welt

(FOTO: Twitter-Screenshot)

Die russischen Truppen zogen sich aus der Region rund um die ukrainische Hauptstadt Kiew zurück. Ihr Abzug offenbarte schreckliche Verbrechen.

Mehr als 400 Zivilisten sollen Kriegsverbrechen und andere Gräueltaten, begangen durch die russischen Soldaten, zum Opfer gefallen sein. Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft kündigte Untersuchungen an. Es handle es sich um „eine Hölle, die dokumentiert werden muss“, um die „Unmenschen, die sie geschaffen haben“, zu bestrafen. Dies schrieb die ukrainische Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa auf Facebook. Gleichzeitig zeigte sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj besorgt darüber, dass das Massaker von Butscha nicht alles gewesen sei. Er fürchte, dass sich „noch schrecklichere Dinge auftun könnten.“

Welt schockiert: Den Haag gefordert
Bilder von Leichen von Bewohnern der kleinen Stadt Butscha, rund 25 Kilometer nordwestlich von Kiew, sorgten für weltweites Entsetzen. Während die Ukraine offen die russischen Truppen Kriegsverbrechen vorwirft, so weißt Moskau alle Anschuldigungen zurück.

Die Welt reagiert und plant schärfere Sanktionen. „Wir werden im Kreis der Verbündeten in den nächsten Tagen weitere Maßnahmen beschließen“, so der deutsche Kanzler Olaf Scholz am Sonntag. „Die Ermordung von Zivilisten ist ein Kriegsverbrechen. Diese Verbrechen der russischen Streitkräfte müssen wir schonungslos aufklären“, fügte er hinzu. Auch der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) sprach von Kriegsverbrechen, für die sich die russische Armee zu verantworten habe.

Nicola Beer, die Vizepräsidentin des Europaparlaments fordert zudem ein Kriegsverbrecher-Tribunal ähnlich jenem in Den Haag, das für die Jugoslawien-Kriege zuständig war.

„Neues Srebrenica“
Einen Schritt weiter ging das ukrainische Verteidigungsministerium auf Twitter: „Neues-Srebrenica. Die ukrainische Stadt Butscha war mehrere Wochen in der Hand von russischen Tieren. *Lokale Zivilisten wurden willkürlich hingerichtet*, einige mit auf den Rücken gefesselten Händen, ihre Körper in den Straßen der Stadt verstreut.“