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Notenbank-Chef: Leitzins steigt in Zukunft weiter an

US-Notenbank Fed, Jerome Powell. (FOTO: EPA-EFE/SHAWN THEW)
US-Notenbank Fed, Jerome Powell. (FOTO: EPA-EFE/SHAWN THEW)

Nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) die gravierendste Zinserhöhung in ihrer Geschichte im September 2022 beschlossen hatte, soll der Richtwert wieder steigen.

Die Erhöhung von Leitzinssätzen ist generell ein Versuch, die weltweit galoppierende Inflation einzudämmen. Davor fuhr man seit 2011 eine Nullzinspolitik in Europa. Nun soll der Leitzins nochmals angehoben werden. Es wird versucht mit der Inflation und dem Währungsverlust mitzuhalten.

Erhöhung geplant

US-Notenbank-Chef, Jerome Powell, erklärte auf einer Senatsanhörung in Washington, dass nach der Verlangsamung der Zinserhöhungen nun wieder größere Schritte der Leitzinserhöhung in Betracht gezogen werden sollen. Powell betonte, dass es noch ein langer Weg bis zur Wiederherstellung einer Inflationsrate von zwei Prozent bevorsteht. Die Senkung der Inflation soll wahrscheinlich auch mit einigen Schwierigkeiten verbunden sein, wie Powell erklärt.

Wirtschaftsdaten

In Anbetracht der jüngsten Wirtschaftsdaten, hat Powell erklärt, dass das endgültige Niveau der Zinssätze wahrscheinlich höher ausfallen werde als bisher angenommen. Sollten die Daten bestätigt werden, sei die US-Notenbank Fed bereit, das Tempo der Zinserhöhungen zu erhöhen, so Powell. Der Inflationsdruck sei höher als bei der letzten US-Notenbank-Sitzung erwartet worden.

Ist unser Geld bald nichts mehr wert?

Anfang Februar hatte die US-Notenbank ihre Zinserhöhung erneut verlangsamt. Die Leitzinsen hob man dabei um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 4,50 bis 4,75 Prozent an. Im Dezember hatte sich der Leitzins um 0,50 Prozentpunkte erhöht. Danach gab es viermal in Folge eine Anhebung um jeweils 0,75 Prozentpunkte.

Europäische Zentralbank

Als sich die Europäische Zentralbank im Juli 2022 dazu entschied, den Leitzins anzuheben, hatten die US-Notenbank Fed sowie die britische Notenbank ihren Leitzins bereits erhöht. Europa hinkte zu diesem Zeitpunkt nach. Im Grunde richtet sich die EZB nach der Zinspolitik der US-Notenbank.

Das wichtigste Mandat der Zentralbanken ist die Bekämpfung der Inflation im jeweiligen Währungsraum, und ein wichtiges Werkzeug ist dabei die Zinspolitik, mit welcher die Kosten der Verschuldung – und somit Verbraucherpreise und Investitionspreise – angehoben oder gesenkt werden können. In gleichem Maße werden dadurch die Geldgeschäfte der Kommerzbanken beeinflusst, für die es dementsprechend teurer oder billiger wird, Geld von der Zentralbank zu borgen.