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Steuern

Österreichs Raucher zahlen Milliarden in die Staatskasse ein

(FOTO: iStock/:LIgorko)
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In Österreich liegt das Glück für viele in der glimmenden Zigarette zwischen den Fingern. Doch dieses kleine Vergnügen hat einen großen Preis. Jährlich fließen 2,7 Milliarden Euro von den Rauchern in die Staatskasse. Eine stattliche Summe, die sich aus 2,1 Milliarden Euro Tabaksteuer und 600 Millionen Euro Mehrwertsteuer zusammensetzt.

Trotz einer durchschnittlichen Preiserhöhung von 30 Cent pro Packung im Jahr 2023 bleibt die Steuerbilanz stabil. Die Tabaksteuer ist dabei die zweitgrößte Verbrauchssteuer nach der Mineralölsteuer.

76 Prozent gehen direkt an den Staat

Werfen wir einen Blick auf die Zahlen: Von jedem Euro, den ein Raucher für seine Zigaretten ausgibt, wandern 76 Cent direkt an den Staat. Das entspricht dem Preis einer durchschnittlichen Packung von 5,77 Euro. Der Rest wird zwischen Trafiken und Industrie aufgeteilt, mit einem leichten Vorteil für die Trafiken (53 Prozent).

Aber nicht nur klassische Zigaretten füllen die Staatskasse. Auch Alternativen wie E-Zigaretten und Tabakerhitzer tragen ihren Teil bei, wenn auch in geringerem Maße. Sie sind weniger besteuert und kosten den Staat jährlich einen hohen zweistelligen Millionenbetrag, so der Zigarettenhersteller JTI.

Viele illegale Zigaretten

Jedoch gibt es auch eine dunkle Seite. Nicht alle in Österreich gerauchten Zigaretten sind auch hier versteuert. Mit 285 Millionen Euro geht dem Finanzminister ein beträchtlicher Betrag durch die Lappen. 11,6 Prozent der gerauchten Zigaretten stammen aus dem Ausland oder vom Schwarzmarkt.

Blickt man über die Grenzen hinaus, wird deutlich, dass das Sparpotenzial für Raucher immer geringer wird. In einigen Nachbarländern hat die Politik mit höheren Steuern eingegriffen, was den Preisunterschied zu Österreich schrumpfen lässt. In Ungarn und Tschechien ist das Preisniveau ähnlich, in Deutschland sogar höher. Nur in Slowenien, Italien und der Slowakei könnten Kofferraumimporte für Raucher noch lukrativ sein.

Schock für Raucher: Zigaretten bald 23 Euro pro Packung?

Trotz der steigenden Preise und der hohen Steuereinnahmen sieht JTI-Sprecher Ralf Lothert Reformbedarf: „Dass trotz der vergleichsweise deutlichen Erhöhungen von 30 Cent die Steuereinnahmen nur stabil geblieben und nicht gestiegen sind, deuten wir als Indiz für Reformbedarf.“

Insgesamt zeigt sich, dass das Rauchen in Österreich nicht nur eine Frage der Gesundheit, sondern auch eine Frage der Wirtschaft ist. Mit Milliardenbeiträgen stützen die Raucher die Staatskasse, während die Politik nach Wegen sucht, das Rauchen einzudämmen und gleichzeitig die Einnahmen zu sichern. Ein Balanceakt, der in den kommenden Jahren noch spannend bleiben wird.