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Leitungswasser

Österreichs Trinkwasser: Chemikalien-Alarm durch PFAS!

Nahaufnahme einer Frau, die frisches Wasser aus einem fließenden Wasserhahn trinkt.
(Foto: Pexels)

Österreichs Leitungswasser steht unter Druck: PFAS, die „Ewigkeitschemikalien“, belasten zunehmend das Trinkwasser. Die Bevölkerung zeigt sich besorgt.

Österreich ist bekannt für den hohen Konsum von Leitungswasser, das direkt aus der Leitung trinkbar ist. Doch aktuelle Messungen haben eine steigende Belastung durch sogenannte Ewigkeitschemikalien, auch bekannt als PFAS, gezeigt. Diese Problematik wurde im Rahmen einer Onlinebefragung von INTEGRAL in Zusammenarbeit mit GLOBAL 2000 anlässlich des Weltwassertages am 22. März untersucht. Die Umfrage beleuchtete auch, wie die Bevölkerung zum Leitungswasserkonsum steht, ob es Sorgen um die Zukunft des Wassers gibt und welche Haltung zur Wasserkraft besteht.

PFAS, oder Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, umfassen etwa 15.000 chemische Verbindungen, die in der Herstellung von wasser-, flecken- und hitzebeständigen Produkten verwendet werden. Aufgrund ihrer Langlebigkeit und der Tatsache, dass sie sich nicht natürlich abbauen, werden sie als „Ewigkeitschemikalien“ bezeichnet. Diese Substanzen sind mit schwerwiegenden Gesundheitsproblemen wie Krebs, Nierenerkrankungen, Leberproblemen, Immunstörungen und Geburtsfehlern verbunden. Sie sind in vielen Wirtschaftszweigen verbreitet und finden sich auch in Körperpflegeprodukten wie Zahnseide und Kosmetika, um die Verbreitung von Wirkstoffen zu fördern oder die Aufnahme durch die Haut zu erleichtern.

Umfrageergebnisse

Die Umfrage ergab, dass 75 % der Befragten regelmäßig Leitungswasser konsumieren, besonders in den südlichen Bundesländern Steiermark und Kärnten sowie bei Personen mit Matura-Abschluss. Kaffee wird von 70 % der Befragten regelmäßig getrunken, gefolgt von Tee (49 %), Mineral- und Sodawasser (46 %) sowie Limonaden und Fruchtsäften (39 %). Alkoholische Getränke werden von 29 % der Befragten regelmäßig konsumiert.

Ein Großteil der Befragten, 96 %, schätzt die hohe Qualität des österreichischen Leitungswassers. Dennoch sind 55 % besorgt, dass sich die Qualität des Trinkwassers in Zukunft verschlechtern könnte. Bereits 23 % äußern Bedenken, dass das Leitungswasser mit Chemikalien verunreinigt sein könnte. 45 % der Befragten haben von PFAS-Verbindungen gehört, insbesondere jene mit Matura.

Forderungen und Maßnahmen

PFAS sind in vielen Alltagsprodukten präsent und können von der Umwelt kaum abgebaut werden, was Umweltschutzorganisationen regelmäßig thematisieren. Eine deutliche Mehrheit von 91 % der Befragten spricht sich für ein Verbot dieser Chemikalien aus, wobei 54 % dies mit Nachdruck fordern.

Helmut Burtscher-Schaden von GLOBAL 2000 hebt hervor, dass die Österreicherinnen und Österreicher ihr hochwertiges Leitungswasser schätzen und es geschützt wissen wollen. Diese Haltung unterstützt die Bemühungen von GLOBAL 2000, ein Verbot der gefährlichen Ewigkeitschemikalien, insbesondere der PFAS-Pestizide, zu erwirken. Die Organisation setzt alles daran, weitere Belastungen der Gewässer durch PFAS zu verhindern, um die Qualität des Trinkwassers langfristig zu sichern.