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ÖVP-Absturz: Volkspartei stürzt ins Bodenlose, KPÖ vor Sensation

(Foto: Die Wiener Volkspartei)
(Foto: Die Wiener Volkspartei)

Die Wiener Wahlurnen sind geschlossen, die politische Landschaft im Umbruch: ÖVP stürzt dramatisch ab, während NEOS zulegen und die KPÖ an der Fünf-Prozent-Hürde kratzt.

Rund 1,4 Millionen Wahlberechtigte waren aufgerufen, über die künftige Zusammensetzung des Gemeinderats beziehungsweise Landtags sowie der Bezirksvertretungen zu entscheiden. Insgesamt standen 100 Mandate zur Vergabe. Bei der Wahl der Bezirksvertretungen durften auch EU-Bürger ihre Stimme abgeben. Die Wahllokale schlossen um 17 Uhr.

Die ersten Hochrechnungen zeigen deutliche Verschiebungen im politischen Kräfteverhältnis. Die Grünen verzeichnen mit 12,5 Prozent einen Rückgang von 2,5 Prozentpunkten. Dramatischer fällt der Absturz der ÖVP aus, die von 20,4 auf 11,5 Prozent zurückfällt. Die NEOS können sich hingegen um einen Prozentpunkt auf 8,5 Prozent verbessern.

Das Ergebnis der Volkspartei markiert das schlechteste Abschneiden in Wien seit Jahrzehnten. Wahlforscher führen den Einbruch vor allem auf die geringe Sichtbarkeit der ÖVP bei wichtigen städtischen Themen zurück. Ein Großteil der früheren ÖVP-Wählerschaft ist zur FPÖ abgewandert, die mit den Themenfeldern Migration und Teuerung punkten konnte.

Die NEOS profitierten besonders im liberalen, urbanen Milieu von der Schwäche der Volkspartei.

Das Team Strache bleibt mit 1,5 Prozent deutlich unter der Fünf-Prozent-Hürde, während die KPÖ (Kommunistische Partei Österreichs) mit vier Prozent diese Schwelle beinahe erreicht.

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Medienzentrum im Rathaus

Im Wiener Rathaus wurde am Nachmittag das Wahl- und Medienzentrum eröffnet. Der Festsaal dient als zentraler Anlaufpunkt für Medien- und Parteienvertreter. Von dort werden auch die TV-Diskussionsrunden übertragen.

Mit dem Eintreffen der Spitzenkandidaten wird allerdings erst nach Bekanntgabe der ersten Hochrechnung gerechnet, die für etwa 18.30 Uhr angesetzt ist. Das vorläufige Endergebnis wird später am Abend vom „Stadtwahlleiter“, dem zuständigen Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ), im Wahlzentrum verkündet.