Erste Trends bei der Wien-Wahl lassen die FPÖ aufhorchen. Landesparteisekretär Brucker spricht von möglicher Verdreifachung, mahnt aber zur Vorsicht bei den Prognosen.
Die Freiheitlichen reagieren mit vorsichtigem Optimismus auf die ersten Trends der Wien-Wahl. Angesichts der vorläufigen Zahlen, die auf eine deutliche Steigerung hindeuten, äußerte sich FPÖ-Landesparteisekretär Lukas Brucker zurückhaltend positiv gegenüber der APA: „Falls sich dieser Trend verfestigen sollte, dann wäre das eine Verdreifachung und damit ein großartiger Erfolg für die FPÖ.“
In seiner Einschätzung betonte Brucker die aus seiner Sicht erfolgreiche Kampagne unter der Führung des Wiener FPÖ-Chefs: „Wir haben mit Dominik Nepp einen sensationellen Wahlkampf geführt und die Wiener wünschen sich immer mehr Sicherheit und Fairness.“
Die Partei, die den Wahlabend teilweise in einem Lokal nahe dem Rathaus verfolgte, mahnt jedoch zur Zurückhaltung bei der Interpretation der ersten Daten.
Gedämpfte Euphorie
„Hier handelt es sich nur um eine Prognose und um keine Hochrechnung mit konkreten Wählerzahlen. Daher sind diese Daten mit großer Vorsicht zu genießen„, dämpfte Brucker allzu frühe Euphorie. Von Parteichef und Spitzenkandidat Nepp wird eine offizielle Stellungnahme erst nach Vorliegen der ersten konkreten Hochrechnung erwartet.
Die ersten Trends deuten auf Verluste für die SPÖ hin, die dennoch auf dem ersten Platz bleiben dürfte, während die FPÖ offenbar ihren Stimmenanteil verdreifachen konnte. Bemerkenswert erscheint zudem, dass etwa ein Viertel der Wählerinnen und Wähler bei ihrer Entscheidung auch bundespolitische Erwägungen berücksichtigt haben soll.
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Aktuelle Hochrechnungen bestätigen blauen Aufstieg
Die neuesten Hochrechnungen vom Wahlsonntag bestätigen die ersten Trends: Die SPÖ liegt mit etwa 37 Prozent auf dem ersten Platz, während die FPÖ mit rund 23,5 Prozent den zweiten Platz belegt und damit ihr Ergebnis von 2020 tatsächlich verdreifachen konnte.
Die Wahlbeteiligung fiel wie von Politikexperten erwartet vergleichsweise niedrig aus. Dies wird unter anderem auf eine gewisse Wahlermüdung durch den vorausgegangenen Regierungsbildungsprozess auf Bundesebene zurückgeführt. Im Wahlkampf setzte die FPÖ unter Nepp auf eine neue Strategie: Erstmals versuchte die Partei, auch in muslimischen Communitys zu werben – ein ungewöhnlicher Ansatz, der offenbar zur Stimmenmaximierung beigetragen hat.
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