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FÖRDERUNG

ÖVP fordert Prüfung der Sprachförderung an Wiener Kindergärten

Symbolfoto. FOTO: iStock/Halfpoint
Symbolfoto. FOTO: iStock/Halfpoint

Jüngste Daten zum Bezirk Favoriten zeigen, dass zahlreiche Erstklässler nur bedingt am Unterricht teilnehmen können. Dies lag bis Mittwoch im Fokus der Kritik von Wiens ÖVP-Chef Karl Mahrer und Bildungssprecher Harald Zierfuß.

Die Debatte dreht sich um die hohe Zahl ‚außerordentlicher‘ Schüler in Wien, die aufgrund unzureichender Deutschkenntnisse dem Unterricht nicht vollständig folgen können. Laut Karl Mahrer betrifft dies in der ersten Schulstufe fast die Hälfte der Kinder, was er als „mehr als dramatisch“ bezeichnete. Diese Zahlen unterstreichen die Notwendigkeit effizienter Fördermaßnahmen, woraufhin auch andere politische Akteure ihre Besorgnis äußerten.

Dringender Handlungsbedarf bei Sprachförderung

NEOS-Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr hat bereits auf den bundesweiten Anstieg solcher Fälle hingewiesen und fordert verstärkte Mittel vom Bund sowie verpflichtende Sommerdeutschkurse. Die ÖVP sieht jedoch auch Wiederkehr in der Verantwortung und hebt das „Versagen im vorschulischen Bereich“ hervor – insbesondere, da viele betroffene Kinder bereits zwei Jahre im Kindergarten verbracht haben, ohne ausreichend Deutschförderung zu erhalten.

Vorschläge für den Kindergartenbereich

Im Fokus steht der Bezirk Favoriten, wo 63,1 Prozent der Erstklässler den außerordentlichen Status haben. Die ÖVP schlägt eine Erweiterung der Sprachstandserhebungen auf Dreijährige vor und fordert erforderlichenfalls einen verpflichtenden Kindergartenbesuch. Bildungssprecher Zierfuß bemängelt, dass viele Kinder nie eine Sprachförderkraft sehen. Die Stadt wird aufgefordert, den Fachkraft-Kind-Schlüssel zu verbessern und die Deutschkenntnisse des pädagogischen Personals zu steigern. Die Wiener ÖVP hat ein Prüfansuchen an den Stadtrechnungshof gestellt, um die Sprachförderung in den Kindergärten zu prüfen.

Wiederkehr hat angekündigt, seine Forderungen bei den aktuellen Koalitionsverhandlungen zur neuen Bundesregierung zu platzieren. Auch Karl Mahrer sprach von positiven Gesprächen mit SPÖ und NEOS, zu denen er aber keine Details preisgab.

Die Grünen erheben ebenfalls Forderungen. Parteichefin Judith Pühringer sieht „Managementversagen“ bei den NEOS und betont die Notwendigkeit von festen Sprachförderkräften in jedem Kindergarten. Für sie ist jeder Tag ohne Fortschritt in der Deutschförderung ein verlorener.