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Hinrichtung

Oklahoma: 44-Jähriger hingerichtet trotz Unschuldsbeteuerungen

Oklahoma Todesstrafe
(Foto: iStockphoto)

In der Stadt McAlester, Oklahoma, wurde am vergangenen Donnerstag der 44-jährige Anthony Sanchez hingerichtet. Sanchez, der wegen der Ermordung einer Studentin verurteilt wurde, ist der dritte Häftling, der in diesem Jahr in Oklahoma und der 18. in den gesamten USA hingerichtet wurde.

Sanchez wurde 2006 aufgrund von DNA-Spuren wegen der Vergewaltigung und Ermordung einer 21-jährigen Studentin verurteilt. Bis zuletzt beteuerte er seine Unschuld und machte seinen Vater, der im vergangenen Jahr Suizid beging, für die Tat verantwortlich.

Giftspritze und Todesstrafe: Eine kontroverse Debatte in den USA

Die Todesstrafe und speziell die Hinrichtung per Giftspritze sind in den USA stark umstritten. Laut einer Mitte Dezember 2022 veröffentlichten Studie des Death Penalty Information Center, einer Organisation, die sich auf die Todesstrafe spezialisiert hat, sind in diesem Jahr bei einem Drittel der Hinrichtungen mit der Spritze Komplikationen und Probleme aufgetreten.

Todesstrafe in den USA weiterhin in Kraft

Insgesamt gab es in den USA im Jahr 2022 20 Hinrichtungsversuche, wovon zwei aufgrund von massiven Problemen abgebrochen wurden. Das Death Penalty Information Center berichtete von „erheblichen Problemen“ bei sieben Versuchen und sprach von „Inkompetenz der Hinrichtenden, Nichteinhaltung von Protokollen oder Fehlern in den Protokollen“.

Die Kritik am Vollzug der Todesstrafe und den damit verbundenen Problemen hat auch Auswirkungen auf die Pharmaindustrie. Viele Hersteller der für die Giftspritzen genutzten Medikamente weigern sich inzwischen, ihre Produkte an Bundesstaaten zu verkaufen, in denen die Todesstrafe noch vollstreckt wird.

Trotz der wachsenden Kritik und der zunehmenden Probleme bei der Durchführung der Todesstrafe bleibt diese in den USA weiterhin in Kraft. Mit 18 vollstreckten Todesurteilen seit Jahresbeginn – abgesehen von den Coronajahren – handelt es sich hierbei um den niedrigsten Stand seit 1991.

Die Debatte um die Todesstrafe und ihre Durchführung ist noch lange nicht beendet.