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BILDUNG

Pädagogik-Paket: Alle Neuerungen für das Schuljahr 2019/20 im Überblick

Kindergarten-Heinz-Faßmann
(FOTO: Parlamentsdirektion / Thomas Jantzen)

Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) wird da Paket in einer Pressekonferenz am Montag noch genauer vorstellen, allerdings gibt es bereits erste Eckpfeiler zu den geplanten Änderungen.

Der erste Punkt betrifft die Leistungsbeurteilung in der Volksschule. Wenn es nach Faßmann geht, soll es ab Ende des ersten Semesters der zweiten Klasse keine alternativen Noten mehr geben. Dies Änderung soll bereits 2019/20 in Kraft treten. Bisher war es in den ersten drei Schulstufen möglich, die Kinder alternativ zum Ziffernnoten-System zu beurteilen.

Darüber hinaus haben Erziehungsberechtigte künftig auch bei alternativer Leistungsbeurteilung das Recht auf ein Zeugnis mit Ziffernnoten. Um mehr „Transparenz und Nachvollziehbarkeit“ zu schaffen, muss es zukünftig zur alternativen Leistungsbeurteilung ein Bewertungsraster beigelegt sein.

Sitzenbleiben & Förderunterricht
Bei der letzten Reform, die mit 2016/17 in Kraft getreten ist, gab es keine Klassen-Wiederholung in den ersten drei Volksschulstufen. Dies soll mit dem neuen Paket nun rückgängig gemacht werden. Demnach können Kinder in Zukunft bereits in der zweiten Klasse „sitzenbleiben“. Bei Bedarf soll in Zukunft auch der Besuch von Förderunterricht verpflichtend werden.

Neue Noten in der NMS
Die Neue Mittelschule wird nicht nur einen neuen Namen („Leistungsorientierte Mittelschule) tragen, sondern auch ein neues Notensystem einführen. „Diese soll die Schülersowohl auf weiterführende Schulen als auch auf das Berufsleben vorbereiten. Leistungsstarke Schüler sollen äquivalent zur AHS-Unterstufe gefordert und gefördert“ werden, heißt es im Entwurf.

Bisher gab es in den NMS eine siebenteilige Notenskala. Diese wird in Zukunft abgeschafft und durch das gängigere Modell von „sehr gut“ (1) bis „nicht genügend (5) ersetzt werden. Außerdem wird es ab der sechsten Schulstufe zwei Leistungsgruppen geben ((„Standard“ und „Standard AHS“), die neben der Note im Zeugnis vermerkt sind.

Poly kehrt zurück
Ein weiterer Punkt des Pädagogik-Paketes ist auch die Wiedereinführung des freiwilligen zehnten Schuljahres an Polytechnischen Schulen, die ihre allgemeine Schulpflicht an mittleren und höheren Schulen abgeschlossen haben. Wie der „Kurier“ am Sonntag berichtete, sollen es auch bei der Schulreifeüberprüfung zu Änderungen bei den Kriterien kommen.

Unterstützung von Kurz und Strache
Bundeskanzler Sebastian Kurz unterstrich gegenüber der APA, dass man mit diesen Änderungen ein modernes Bildungssystem sicherstellen wolle. Ebenso müssen Talente und Interessen der Schüler stärker gefördert und Defizite rechtzeitig ausgebessert werden. „Nach den Deutschklassen setzen wir nun mit dem Pädagogik-Paket einen weiteren Schritt für eine bessere und leistungsorientierte Ausbildung der Schülerinnen und Schüler“, so der Kanzler weiter.

Positiv über das geplante Paket äußerte sich auch Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ): „Mit der versprochenen Wiedereinführung der Schulnoten kehren wir zum bewährten System zurück und beenden die gescheiterten Irrwege der letzten Jahre.“