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ERINNERUNGSKULTUR

Pariser Straße nach Srebrenica benannt

In Paris trägt eine Straße den Namen Srebrenica. (Foto: commons.wikimedia.org/Artvill)

In der französischen Hauptstadt trägt eine Straße den Namen Srebrenica. Damit möchte man an die Opfer des Genozids in Bosnien-Herzegowina erinnern.

Die Straße befindet sich im östlichen Teil von Paris, einem neuen Stadtviertel der kürzlich ausgebaut wurde. Seit etwa einem Jahr trägt der 200 Meter lange Gehweg den Namen „Srebrenica“ und soll an die Gräueltaten aus dem vergangen Krieg in Bosnien-Herzegowina erinnern.

An der Tafel „Rue de Srebrenica“ ist auch eine Erklärung genagelt: „In Erinnerung an die Opfer des Massakers im Juli 1995 gegen die Bosniaken“. In Frankreich wurde die Bezeichnung „Bosniake“ für die gesamte Bevölkerung Bosnien-Herzegowinas genutzt. Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts verwendet man jedoch in der französischen Sprache, für bosnische Muslime, ausschließlich den Namen Bosniake.

Entlang der Straße Srebrenicas gibt es keine Geschäft oder Lokale, lediglich eine Apotheke. In der Wohngegend leben überwiegend Migranten aus verschiedenen Ländern.

Die Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, schlug die Idee für den Straßennamen vor. Sie betonte, dass in Srebrenica der größte Genozid seit dem Zweiten Weltkrieg, auf europäischem Boden, verübt wurde und dass man dies nie vergessen sollte.

Sowohl das Haager Kriegsverbrechertribunal als auch der Internationale Gerichtshof haben die Verbrechen in Srebrenica als Völkermord eingestuft. Im Juli 1995 wurden innerhalb weniger Tage 8.000 Burschen und Männer, mit muslimischen Namen, in Srebrenica ermordet. Auch 23 Jahre nach dem Genozid wurden nicht alle Opfer identifiziert. Derzeit konnten 6.575 Menschen auf dem Friedhof in Potocari beerdigt werden.