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RUMÄNIEN

„Polizei sah untätig zu“: Mädchenmord am Balkan erschüttert ganz Europa

(FOTOS: zVg.)

Der Mord an der 15-jährigen Alexandra erschüttert die gesamte Welt. Der rumänischen Polizei wird Totalversagen vorgeworfen.

Vergangenen Mittwoch verschwand das junge Mädchen spurlos. Sie versuchte per Anhalter von der Stadt Caracal in ihren Heimatort Dobrosloveni im Süden Rumäniens zu gelangen. Dabei wurde sie von einem mutmaßlichen Serienmörder entführt, der sich als Taxifahrer ausgab.

Alexandra gelang es einen Tag nach ihrer Entführung mit ihrem Mobiltelefon mehrfach den Notruf zu wählen. Während der drei Anrufe gelang es ihr, der Polizei zu erklären, dass sie in eine Baracke auf einem herabgekommenen Anwesen gebracht, mit Draht gefesselt und vergewaltigt worden war. „Er kommt, er kommt“, soll das junge Mädchen dem mittlerweile entlassenem Polizeichef Iona Buda gesagt haben, bevor das Telefonat abbrach.

Polizei wartet untätig vor Haus
Es dauerte mehrere Stunden bis es den rumänischen Polizeibeamten gelang, den genauen Aufenthaltsort der 15-Jährigen zu ermitteln. Schlussendlich fuhr die Polizei vor das Haus des mutmaßlichen Täters, wo in der Nacht auf Freitag drei Stunden ausgeharrt wurde.

Die 15-Jährige wollte aus der Kleinstadt in ihren Heimatort Dobrosloveni per Anhalter fahren. (FOTO: Google Maps)

Laut offizieller Angaben habe man auf einen Durchsuchungsbefehl gewartet, ehe man das Haus stürmen durfte. Während die Beamten vor dem Aufenthaltsort der Entführten warteten, wurde das Mädchen getötet und ihre Leiche zerstückelt. Der mutmaßliche Täter löste daraufhin ihre sterblichen Überreste in einem Fass mit Batteriesäure auf. Ermittler konnten am Boden des Fasses den Schmuck der 15-Jährigen und einige Knochenüberreste feststellen.

„Sex verweigert“: Täter gesteht zwei Morde
Nachdem die Handschellen für einen ehemaligen Automechaniker klickten, gestand dieser am Sonntag nicht nur den Mord an der 15-jährigen Alexandra. Laut Aussagen des 66-Jährigen habe er noch eine weitere junge Frau (18) umgebracht, nachdem beide Sex verweigert hätten.

Beide Opfer seien laut Aussage des Tatverdächtigen per Anhalter unterwegs gewesen. Er habe sie mitgenommen und zu sich nach Hause gebracht. Dort wollte der Angeklagte Sex mit ihnen. Da sie dies verweigerten, habe er die zwei Frauen getötet. Die Ermittlungen in den beiden Mordfällen laufen auf Hochtouren und mittlerweile wird in der rumänischen Presse von einem dritten Opfer berichtet.

Bevölkerung demonstriert
Der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis erklärte am Freitag, dass die Rücktritte und Entlassungen durch die Regierung „zwingend, jedoch keineswegs ausreichend“ seien. Er drückte sein tiefstes Bedauern aus und kündigte an, den Fall vor den obersten Verteidigungsrat des Landes zu bringen.

„Solange Korruption, Inkompetenz und die Beförderung aufgrund anderer Kriterien als Fachkenntnis von politischen Entscheidern gefördert werden, leidet die ganze Gesellschaft“, schrieb der Präsident am Sonntag. Ministerpräsidentin Viorica Dancila warf indes den Ermittlungsbehörden Versagen vor.

Währenddessen gingen am Samstag tausende Menschen auf die Straßen Bukarests. „“Für Alexandra, gegen einen gleichgültigen Staat“ lautete das Motto der Straßendemos. Die Protestteilnehmer warfen der Exekutive in Sprechchören Inkompetenz und Versagen vor. Ebenso forderten sie den Rücktritt der Regierung.