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TEURES WOHNEN

Privatmieten in Österreich um fast 40 Prozent gestiegen!

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FOTO: iStockphoto

Leistbares Wohnen ist das Thema schlechthin bei vielen Österreichern. Laut der Arbeiterkammer (AK) stiegen die Hauptmietzinse bei privaten Neuvermietungen in den letzten zehn Jahren um 39 Prozent! Auch die Befristungen sind problematisch, weil sie bei privaten Mieten immer häufiger zum Tragen kommen.

AK-Präsidentin, Renate Anderl sieht die hohen Mietpreise als Hauptgrund für die Probleme bei der Wohnungssuche. Eine Lösung dieser ist bislang nicht in Sicht: „Gerade für junge Menschen ist es nicht einfach, eine leistbare Wohnung zu finden.“

In den letzten zwei Jahren musste man für eine private Mietwohnung im Schnitt 9,60 Euro pro Quadratmeter bezahlen. Für eine Genossenschaftswohnung wurden 7,40 und für eine Gemeindewohnung 7,30 Euro pro Quadratmeter fällig. Wenn man alle Bruttomieten bei privaten Neuverträgen zusammen nimmt, so gab es zwischen 2008 und 2018 einen Anstieg um 35 Prozent. Die Inflation betrug im gleichen Zeitraum hingegen nur 19 Prozent, berichtet die „Krone“. Die Betriebskosten seien hingegen um 20 Prozent und damit „im Rahmen der Inflation“ gestiegen, so die AK.

Laut der Zahlen ist der Anteil der privaten Vermieter auf Kosten von Genossenschaften und Gemeinden deutlich gestiegen. Bei Neuverträgen entfallen 61,7 Prozent auf private Vermieter, 29,6 Prozent auf Genossenschaften und nur mehr 8,7 Prozent auf Gemeindewohnungen.

Die Analyse der Mikrozensus-Daten durch die AK zeigte auch, dass von den privaten Mieten 70 Prozent befristet sind. In Österreich leben heute bereits über 650.000 Menschen befristet in ihrer privaten Mietwohnung. Deshalb fordert die AK ein Verbot von Befristungen für Mieten, außer bei Privatpersonen, die maximal fünf Wohnungen besitzen – dort können Befristungen wegen des zukünftigen Eigenbedarfes, etwa für Kinder und Enkelkinder, zulässig bleiben.

Zwischen 2008 und 2018 sind die Preise für Wohnimmobilien um saftige 72 Prozent in die Höhe gegangen: „Die Mieten und Kaufpreise sind schwindelerregend. Hier muss auch mit einem größeren geförderten Wohnungsangebot gegengesteuert werden“, sagte Anderl.