In Österreich steht ein bedeutender Plan zur Bekämpfung der Kinderarmut bevor. Der zuständige Sozialminister Johannes Rauch hat angekündigt, innerhalb der nächsten Wochen detaillierte Maßnahmen zur Einführung einer Kindergrundsicherung vorzustellen.

Bei einem Gipfeltreffen mit Vertretern bedeutender Sozialorganisationen wie Volkshilfe, Caritas, Diakonie und UNICEF sowie Experten, darunter der Fiskalrats-Präsident Christoph Badelt, herrschte Einigkeit über die Dringlichkeit, Kinderarmut als zentrales Anliegen anzugehen.
„Rund 10 Milliarden Euro fließen jährlich in Unterstützungsleistungen für Familien und Kinder. Dennoch lebt jedes fünfte Kind in einer von Armut oder sozialer Ausgrenzung gefährdeten Familie. Ihre Bildungschancen sind geringer, Erwerbschancen und Gesundheitszustand im Erwachsenenalter oft schlechter. Die Folgekosten von Kinderarmut beziffert die OECD mit rund 17 Milliarden Euro pro Jahr.“, erklärt das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) in einer Presseaussendung.
Vielschichtige Herausforderungen
Die Umsetzung einer Kindergrundsicherung wird als komplexes Unterfangen beschrieben. Das erfordert eine Koordination zwischen verschiedenen staatlichen Ebenen, Sozialpartnern und weiteren Beteiligten. Trotz der Herausforderungen zeigt sich Sozialminister Johannes Rauch des Plans zuversichtlich, in absehbarer Zeit konkrete Schritte präsentieren zu können. Diese umfassen unter anderem die Erarbeitung von Grundlagen und Berechnungsmodellen. Gefolgt von einer weiteren Runde der Konsultation mit den beteiligten Akteuren.
Zukunft der Kindergrundsicherung
Im Kern des geplanten Modells steht ein dreiteiliger Ansatz. Ein fixer Grundbetrag, der unabhängig vom Einkommen gezahlt wird. Ergänzt durch einkommensabhängige Leistungen für Familien in prekären Verhältnissen, sowie Sachleistungen, wie kostenlose Mahlzeiten und Gesundheitsdienstleistungen für Kinder. Dieses Modell zielt darauf ab, Kinder aus der Armut zu holen und ihnen Chancengleichheit zu bieten, indem es sowohl finanzielle als auch praktische Unterstützung bietet.
Vertreter von Sozialorganisationen wie die Generalsekretärin der Caritas, Anna Parr, begrüßten die Pläne und unterstrichen die Notwendigkeit, präventiv gegen Kinderarmut vorzugehen. Bildung wird als kritischer Faktor in diesem Zusammenhang gesehen.
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