Start Ukraine-Krise
"Luna-25"

Russlands erste Mondmission trotzt Sanktionen (VIDEO)

(FOTO: iStock/Wirestock)
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Russland hat seine erste Mondmission seit 1976 erfolgreich gestartet, mit der Sonde „Luna-25“ im Fokus. Die Mission spielt eine wichtige Rolle im russischen Mondprogramm. Sie sieht bis 2040 eine Raumstation auf dem Mond vortrotz westlicher Sanktionen.

Nach der erfolgreichen Lancierung der Trägerrakete Sojus-2.1b vom neuen Weltraumbahnhof Wostotschny in der Amurregion, startete Russland seine erste Mondmission seit 1976, mit der Sonde „Luna-25“. Der Start erfolgte um 9.10 Uhr Ortszeit (1.10 Uhr MESZ) und nur wenige Minuten später befand sich die Sonde bereits im Kosmos. „Der Start ist gelungen“, erklärte Juri Borissow, der Chef der russischen Weltraumbehörde Roskosmos, in einer Live-Übertragung des Starts.

Landung am 21. August

Nach mehreren Verschiebungen aufgrund technischer Probleme, hob die Trägerrakete nun planmäßig ab. Die Sonde ist auf dem Weg zum Mond, der in rund 384.000 Kilometer Entfernung liegt. Die Reisezeit beträgt viereinhalb Tage. „Alles läuft reibungslos“, sagte Borissow und drückte seine Hoffnung auf eine weiche Landung auf dem Mond am 21. August aus.

Die erfolgreiche Lancierung von „Luna-25“ ist ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der russischen Weltraumforschung, die bereits in der Sowjetzeit begann. Mit „Luna“ startete die damalige Sowjetunion 1959 ihr erstes Mondprogramm. Damals wurden erstmals Bodenproben vom Mond zur Erde gebracht.

Bodenproben

Heute zielt „Luna-25“ darauf ab, Technologien für eine weiche Landung zu entwickeln und weitere Bodenproben zu analysieren. Insbesondere interessieren sich die Wissenschaftler für die Zusammensetzung der Oberflächenschichten und des Lockermaterials im Bereich des südlichen Mond-Pols. Das Studium dieser Bereiche kann Aufschluss über den Zustand der Exosphäre des Mondes bei verschiedenen Tageszeiten geben.

Trotz der Herausforderungen durch Mondstaub, der laut Forscher viele Probleme und Gefahren für technische Systeme darstellt, strebt Roskosmos die Errichtung einer Raumstation auf dem Mond bis 2040 an.

Neben der aktuellen Mission „Luna-25“ plant Roskosmos bereits die nächsten Missionen. „Luna-26“ bis 2027, „Luna-27“ bis 2028 und „Luna-28“ bis 2030 sind anvisiert.

Dieser Fortschritt in der russischen Raumfahrt zeigt, dass das Land trotz den westlichen Sanktionen im Rahmen der Ukraine-Krise, seine wissenschaftlichen Projekte erfolgreich umsetzen kann. Nach der Beendigung der Zusammenarbeit mit der Europäischen Raumfahrtagentur Esa durch die russische Invasion in die Ukraine, stellt der aktuell Start der Mondmission ein klares Zeichen dar.

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Parallel zu Russlands Bemühungen plant Indien ebenfalls eine Mondlandung. Nach einem gescheiterten Versuch im Jahr 2019, soll die Sonde „Chandrayaan-3“ am 23. oder 24. August auf dem Mond landen. Damit befinden sich zwei Nationen in einer Wettfahrt um den Erdtrabanten – ein Duell, das Erinnerungen an den Wettlauf zwischen USA und der Sowjetunion in den 60er Jahren weckt.

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.